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Erzeugerpreise – belasten die Ertr�ge

 

Die Erzeugerpreise trieben besonders in den Jahren 2004 (+2,55%) und 2005 (+4,12%) den Umsatz an und belasten die Ertragssituation der Betriebe. Der Boom an den Rohstoffm�rkten und die steigenden Energiepreise schlugen auf die Produktionskosten durch und f�hrten bei den Rohstoffen teilweise zu Versorgungsengp�ssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 5 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Verantwortlich f�r das Ansteigen der Erzeugerpreise sind die Stahlpreisentwicklung und die gestiegenen Energiepreise. Zwei Faktoren, die sich in unterschiedlicher Auspr�gung bei den zur Branche Herstellung von Metallerzeugnissen z�hlenden Sparten auswirken. 

 

Beim Stahlpreis war die stark gestiegene Nachfrage in China in Verbindung mit den nicht mehr ausreichend vorhandenen Stahlproduktionskapazit�ten f�r den Mitte 2003 eintretenden rasanten Preisanstieg verantwortlich. Der Ursprung des Preisanstiegs liegt bei den zur Stahlherstellung und -veredlung notwendigen Rohstoffen (zum Beispiel Eisenerz, Koks, Schrott und Metalle), wo die Nachfrage gr��er war als die Produktion beziehungsweise das Angebot der Produzenten. Die daraus entstandene L�cke trieb die Preise nach oben. In der Branchenanalyse Metallerzeugung und -bearbeitung werden die Hintergr�nde des Rohstoffbooms und der Preisentwicklung f�r die einzelnen Rohstoffe detailliert beleuchtet und mit Prognosen sowie einem Ausblick auf die kommenden Jahre erg�nzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 6 D&B und DLM

Quellen: MEPS, D&B und DLM

 

 

Ende 2004 und besonders im Verlauf des abgelaufenen Jahres verlangsamte sich der Preisanstieg beim rostfreien Stahl (Durchschnittswert aller Erzeugnisse). Beim normalen (kohlenstoffhaltigen) Stahl (Durchschnittswert aller Erzeugnisse) sank gar der Preis zeitweilig stark. Diese Entwicklung ist zum einen auf die weltweit und speziell auch in China und Japan ausgebauten Kapazit�ten sowie die Aufstockung der Lager zur�ckzuf�hren, welche den Bedarf, sprich die Nachfrage, senkten.

 

D&B und DLM erwarten 2006 eine Stabilisierung des Preises auf hohem Niveau. Eine Erholung oder gar ein sinkender Preis ist nicht zu erwarten. Kurzfristige Ereignisse, welche den Bedarf erh�hen k�nnten (zum Beispiel ein rascher Wiederaufbau von New Orleans) bergen Potenzial f�r eine erneute Preishausse.

 

Neben Stahl und Metallen ist die Energie ein zentraler Faktor f�r die Betriebe der Herstellung von Metallerzeugnissen. Eine unterschiedlich starke Energieintensit�t in der Produktion misst dem Faktor eine mehr oder weniger zentrale Rolle bei. Heiz�l, elektrischer Strom und Erdgas sind die wichtigsten Energietr�ger in der Branche.

 

W�hrend der Heiz�lpreis von der Erd�lf�rderung und im Besonderen von den Raffineriekapazit�ten abh�ngt und mit dem Roh�lpreis im Wesentlichen korreliert, verl�uft der Erdgaspreis mit einer gewissen zeitlichen Verz�gerung in Relation zum Roh- und Heiz�l. Die Mehrzahl der Erd�llagerst�tten liegt in Staaten wie Saudi-Arabien, Iran, Irak, Venezuela, Nigeria und Russland. Pl�tzliche Angebotsbeschr�nkungen und Versorgungsschwierigkeiten k�nnen aus politischen Gr�nden jederzeit auftreten und in Verbindung mit kurzfristigen Bedarfs-schwankungen und neuen Nachfragem�rkten wie China und Indien das Preisgef�ge stark beeinflussen. Hinzu kommen die beschr�nkten und teilweise veralteten Raffineriekapazit�ten, welche nur eine ungen�gende Ausbeutung des Rohstoffs erm�glichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 7 D&B und DLM

Quellen: Handelszeitung, D&B und DLM

 

 

Stieg der �lpreis 1999 durch den Eingriff der OPEC-Staaten und die stark zunehmende Nachfrage �ber 131% im Jahresverlauf an, so sank er in der Folge durch die Terrorangriffe vom 11. September 2001 wiederum kurzzeitig. Die im 2. Halbjahr 2002 einsetzende Angst eines erneuten Kriegs gegen den Irak, spiegelte sich nahezu umgehend im Preis wider. Der Kriegsbeginn im M�rz 2003 unter der F�hrung der USA gegen den Irak brachte zun�chst keine wesentliche Preis�nderung mit sich.

 

Mit der Fortdauer des Krieges und der anschlie�end mit wenig Erfolg gekr�nten Befriedung, der politischen Entwicklung im Iran und der Angst, dass ein Krisenherd wieder entflammt sein k�nnte sowie der Energieversorgungsprobleme in China, nahm der �lpreis rasant zu. Die �hausgemachten“ Probleme in den Raffinerien, welche besonders im Nahen Osten und Russland veraltet sind und nur eine vergleichsweise geringe Gewinnung beziehungsweise Ausbeutung von hochwertigen Roh�lprodukten m�glich machen, trugen zusammen mit der von Ungewissheit getriebenen Spekulation �ber Reserven und eine Steigerung der F�rderkapazit�ten zur Preishausse bei.

 

F�hrende Investmenth�user, Institute und Banken erwarten 2006 einen im Jahresverlauf sinkenden �lpreis (Brent in USD pro Barrel). Die Spanne, in welcher sich der Preis pro Barrel bewegen d�rfte, liegt bei 45 bis 67 USD. Im Jahresschnitt n�hern sich die Erwartungen bei 50 bis 55 USD pro Barrel an.

 

Das zu �ber 80% in der Industrie zum Einsatz kommende schwere Heiz�l hat speziell im abgelaufenen Jahr einen rasanten Preisanstieg (2005: +38,63% gegen�ber 2004) hinter sich. Das starke Wachstum Chinas, insbesondere im Verkehrssektor und der Industrie, erh�hte bereits 2004 den Mineral�lverbrauch um 15% auf 310 Millionen Tonnen. Lagen die Importe im Jahr 2004 noch bei 140 Millionen Tonnen, so stiegen sie im abgelaufenen Jahr stark auf voraussichtlich 170 Millionen Tonnen an (2005: +21,5% gegen�ber dem Vorjahr). Eine Entwicklung, die durch die Energieversorgungsprobleme noch zugespitzt wurde. Der weiter steigende Verbrauch (2006: voraussichtlich +7% auf 364 Millionen Tonnen) d�rfte in Verbindung mit den fehlenden Raffineriekapazit�ten zu einer weiterhin angespannten Lage f�hren, die sich erst im Jahresverlauf beruhigt.

 

 

 

 

Grafik 8 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Neben den gestiegenen Heiz�lpreisen ist auch beim elektrischen Strom in den vergangenen Jahren ein stetiger Preisanstieg festzustellen, der alleine in der Interdependenz der Energie-Rohstoffe begr�ndet ist. Der Strompreisvergleich mit wichtigen westeurop�ischen L�ndern zeigt, dass Deutschland einsam an der Spitze liegt. So ist der Preis f�r eine Kilowatt Stunde um �ber 37% teurer als beispielsweise in Frankreich. Eine Tatsache, die auf den Erzeugerpreis durchschl�gt, jedoch im internationalen Markt nicht auf den Produktpreis �bertragen werden kann und somit deutsche Unternehmen mit energieintensiver Produktion benachteiligt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 9 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

 

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