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Die Talsohle scheint durchschritten – konjunkturelle Erholung erkennbar

 

Deuteten die beständig wachsenden Werbeausgaben Ende der 90er Jahre, die in den Blättern der Verlagen die wichtigste Einnahmequelle darstellen und im Druckgewerbe über 60% der Aufträge ausmachen, auf ein weiteres Wachstum hin, wurde die Branche vom darauf folgenden Einbruch umso stärker getroffen. Zum einen durch die in den Jahren 1999 und 2000 zusätzlich geschaffenen Kapazitäten, welche nicht ausgelastet werden konnten und in den Folgejahren die Erträge der Unternehmen belasteten und zum anderen durch den zunehmenden Kostendruck, der wesentlich durch die klein und mittelständisch geprägte Unternehmensstruktur bedingt ist. Mangelnde Markttransparenz und neue Konkurrenz im internationaler werdenden Markt sowie veränderte Bedürfnisse stellten die Betriebe im Verlags- und Druckgewerbe vor neue Herausforderungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 1 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Die rückläufige Binnennachfrage in Verbindung mit der getrübten Konsumstimmung trieb die konjunkturabhängigen Betriebe des Verlags- und Druckgewerbes 2001, 2002 und 2003 in eine Krise: Gekennzeichnet durch einen starken Inlandsumsatzeinbruch, einen Beschäftigungsabbau und Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen mündete die Krise schließlich in einer Rezession.

 

2004 zeichnete sich dann ab, was sich 2005 als Trendwende bestätigte: Die Unternehmen begegneten der sinkenden Inlandsnachfrage mit einer Erhöhung der Exportquote und mit einem Kapazitätsabbau. Während der Auslandsumsatz 2004 und 2005 kräftig erhöht werden konnte, schufen die abgebauten Kapazitäten und die anspringende Inlandsnachfrage die Basis für die konjunkturelle Erholung.

 

Der Verlauf der Beschäftigtenzahl von Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten bestätigt dieses Bild. Während die Zahl der Beschäftigten in den Jahren 1999 bis 2001 um 2,97% auf 269.318 anstieg, war die Beschäftigtenzahl in den Folgejahren stark rückläufig. Im Jahresrhythmus nahm die Zahl der Beschäftigten zwischen 0,21 (2003) und 4,96% (2004) ab und lag 2005 voraussichtlich bei 238.428. Die mit dem Beschäftigungsabbau einhergehenden Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen erhöhten die Arbeitsproduktivität im Vergleich zum Jahr 1999 im abgelaufenen Jahr um 7,22%.

 

Die Gegenüberstellung des Beschäftigtenverlaufs sowie des Bruttolohn- und Gehaltssummenverlaufs zeigt, dass die Löhne und Gehälter um die Jahrtausend-wende mit einem Plus von 6,65% überdurchschnittlich stark anstiegen. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Beschäftigten lediglich um 2,97% zu. Die Zahl der Beschäftigten sank seit 2001 bis 2005 um 11,44%, die Bruttolohn- und Gehaltssumme ging um 10,29% zurück. Diese Entwicklung zeigt, dass im Gegensatz zu anderen Branchen die Gewerkschaften im Verlags- und Druckgewerbe ihre Rolle als Sozialpartner ernst genommen und den Kapazitätsabbau, der durch den starken Umsatzeinbruch notwendig war, mitgetragen haben.

 

Die anspringende Binnenkonjunktur dürfte in Verbindung mit dem verbesserten Konsumklima die Grundlage für ein moderates Wachstum im Jahr 2006 legen. D&B und DLM erwarten, dass das Verlags- und Druckgewerbe auch von den guten Wachstumsaussichten in der Eurozone (BIP: +2,2%) profitieren kann und die Exportquote weiter zunimmt. D&B und DLM gehen bei der anstehenden Tarifrunde von einem weiteren Anstieg der Tariflöhne in Höhe des vollen Teuerungsausgleichs aus.

 

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