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Investitionen – Investitionszurückhaltung lässt nach

 

Der konjunkturelle Abschwung, der 2003 in einer Rezession mündete, führte innerhalb des Verlags- und Druckgewerbes zu einem Kapazitätsabbau und zu einer Bereinigung. Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen folgten, da die inländische Nachfrage konjunkturbedingt ausblieb. Insbesondere die Bereinigung im Verlagsgewerbe führte zu vermehrten Fusionen, Übernahmen und Betriebsaufgaben. Die Notwendigkeit zur viel zitierten, oftmals jedoch nicht erreichten „kritischen“ Unternehmensgröße führte dieses Mal zu einer echten Bereinigung, da der beschriebene Rückgang der Werbeeinnahmen erstmals seit Jahrzehnten über einen längeren Zeitraum anhielt. Denn die Höhe der Werbeausgaben und -budgets ist, wie schon dargestellt, für die Branchenentwicklung im Verlags- und Druckgewerbe ausschlaggebend. Mit einer zeitlichen Verzögerung von zirka einem halben Jahr zeigen Veränderungen in der Webewirtschaft ihre Wirkung in der Branche. Der Einbruch im Werbemarkt 2002 und 2003 zeigte auch noch eine weitere Entwicklung: Bei den Tages- und Fachzeitschriften sanken die Werbeeinnahmen mit einem Minus von über 17% und 20% in den Jahren 1999 bis 2004 besonders deutlich. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend wuchs der Internet-Werbemarkt seit seiner statistischen Erfassung durch die Nielsen Online-Statistik im Jahr 2001 mit zweistelligen Wachstumsraten. Davon profitierte insbesondere auch der Bereich Direktmarketing: In Deutschland wurden 2005 fast neun Milliarden Direct Mails versandt. Diese Verlagerung der Werbeausgaben von den klassischen Medien hin zu den neuen Medien scheint sich fortzusetzen. Gerade im Zeitalter der Informationsflut und -überflutung ist die direkte Ansprache des Adressaten immer wichtiger.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 4 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Während die Umsatzentwicklung in den Jahren 1999 und 2000 zu höheren Bruttoanlageinvestitionen führte (neue Anlagen, neue Ausrüstungen und sonstige Anlagen, neue Bauten), die zwischen 1,95 Milliarden Euro und 2,04 Milliarden Euro lagen, ließ der Umsatzeinbruch und die rezessive Stimmung im Inland die Investitionen stark zurückgehen. In den Jahren 2001 bis 2004 lagen die Bruttoanlageinvestitionen noch zwischen 0,75 Milliarden Euro (2004) und 1,81 Milliarden Euro (2001). 2005 dürften die Investitionen der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten erstmals wieder leicht ansteigen auf 0,86 Milliarden Euro.

 

Die Höhe der Nettoanlageinvestitionen (Differenz zwischen Bruttoanlageinvestitionen und Abschreibungen) weist in den Jahren 2002, 2003, 2004 und 2005 auf die negative Entwicklung hin. Die Abschreibungen in diesem Zeitraum waren jeweils höher als die Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen.

 

Obwohl die Produktionskapazitäten der Betriebe in den Branchen noch nicht ausgelastet sind und die konjunkturelle Erholung mit einem weiterhin hohen Kosten- und Preisdruck verbunden ist, dürften die Investitionen 2006 und 2007 dennoch höher ausfallen. Die rezessiven Jahre 2002 und 2003 waren von einer starken Investitionszurückhaltung geprägt. Unter Berücksichtigung des Wandels in der Branche und dem verstärkten Konkurrenz- und Preiskampf sind Investitionen jedoch notwendig. D&B und DLM erwarten daher, dass die Bruttoanlageinvestitionen 2006 erstmals die Milliarden-Grenze wieder überschreiten.

 

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