Startseite » Branchenanalysen » Textilgewerbe » Struktur » Konjunkturentwicklung »

pix02

Strukturwandel – Basis für positive Branchenkonjunktur

 

Die in der günstigeren Konjunktur geschaffenen Produktionskapazitäten mussten aufgrund des Umsatzrückgangs und der neuen Markt- und Konkurrenzsituation weiter abgebaut werden. Die Überkapazitäten zeigten sich besonders in den Jahren 1999 und 2000, wo die Anzahl der Beschäftigten noch bei über 120.000 lag. Seit 2001 sank die Anzahl der Beschäftigten jährlich zwischen 6,5% und 7,0% auf voraussichtlich 89.000 (2005).

 

Der Beschäftigungsabbau erhöhte die Auslastung, was in den Jahren 2003, 2004 und 2005 im Verlauf des Umsatzes und der Beschäftigten zum Ausdruck kommt. Trotz eines im Vergleich zur global tätigen Konkurrenz immer noch hohen Lohn- und Gehaltsniveaus, was vorwiegend in den überdurchschnittlichen Lohnnebenkosten begründet ist, weisen die Indikatoren auf eine konjunkturelle Erholung hin, die bei steigender Nachfrage (u.a. zunehmender Umsatz) verstärkt eintritt und in einem zaghaften Aufschwung mündet. Bei den Lohn- beziehungsweise Arbeitskosten im internationalen Vergleich kommt der Standortnachteil der deutschen Unternehmen deutlich zum Ausdruck; Betriebe in den alten Bundesländern kostet die Arbeitsstunde zirka zehn Mal mehr als beispielsweise Betriebe in Osteuropa. Die Unterschiede fallen im Vergleich mit Fernost (beispielsweise China) noch stärker aus; die Arbeitskosten pro Stunde sind in China um mehr als das Zwanzigfache niedriger. Schon der innerdeutsche Vergleich zeigt große Unterschiede: Die Kosten pro Arbeitsstunde liegen bei den Betrieben in den neuen Bundesländern um mehr als 40% unter den Arbeitskosten der Betriebe in den alten Bundesländern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 1 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Die Rationalisierungsmaßnahmen steigerten auch die Arbeitsproduktivität je Beschäftigten (+11,3% 2005 im Vergleich zu 2001).

 

Für 2006 erwarten D&B und DLM aufgrund der weiteren Rationalisierung in der Produktion einen nochmaligen Beschäftigungsrückgang. Der Spielraum für Lohnerhöhungen ist mit Berücksichtigung der dargelegten Rahmenbedingungen als gering einzuschätzen. Grundlegend für den Fortbestand der Unternehmen in der Textilindustrie auf mittel- und langfristige Sicht wird auf der einen Seite sein, dass sich diese in den neu geöffneten Märkten wie der erweiterten Europäischen Union, Südamerikas und Asiens engagieren und somit die sich bietenden Chancen nutzen. Auf der anderen Seite kann der Standort Deutschland mittel- und langfristig nur gesichert bleiben, wenn die Betriebe beispielsweise die vielfältigen neuen Verfahrenstechnologien einsetzen und sich dadurch einen Vorsprung sichern können; ein Vorsprung, der auch höhere Löhne rechtfertigten könnte. 

 

Details zum Thema

Werbung