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Gesamtwirtschaft – Wachstumsmotor verarbeitendes Gewerbe

2005 wuchs die deutsche Wirtschaft langsamer als im Vorjahr. Gegenüber 2004 erhöhte sich das Bruttoinlandprodukt Preisbereinigt lediglich um 0,9%. Allerdings standen im Jahr 2005 in Deutschland 1,3 Arbeitstage weniger zur Verfügung, woraus sich ein leicht negativer Kalendereffekt ergibt. Nach Ausschaltung des Kalendereffekts ergibt sich für das zurückliegende Jahr eine Kalenderbereinigte Wachstumsrate des realen Bruttoinlandprodukts von 1,1%, die damit gleich hoch wie 2004 ausfällt.

 

Der Blick in die einzelnen Wirtschaftsbereiche, die für die Entstehung des Bruttoinlandprodukts verantwortlich sind, liefert die Gründe für das Wachstum und deckt gleichzeitig Schwächen auf, welche die Konjunktur Deutschlands belasten. Das verarbeitende Gewerbe als Teil des produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) war im Jahr 2004 und speziell 2005 der Wachstumsmotor schlechthin. Vom Export getragen überflügelte das verarbeitende Gewerbe alle anderen Wirtschaftsbereiche und konnte in den zurückliegenden Jahren seinen Anteil am Bruttoinlandprodukt stetig erhöhen. 2005 trug das verarbeitende Gewerbe einen Anteil von 23,6% (in jeweiligen Preisen) zum Bruttoinlandprodukt bei. Im Gegensatz dazu konnten Wirtschaftsbereiche wie das Baugewerbe oder die öffentlichen und privaten Dienstleister, welche die fehlenden binnenwirtschaftlichen Impulse spürten, mit einem Rückgang von 4,1% und 0,5% gegenüber dem Vorjahr keinen positiven Beitrag zum Wachstum erbringen. Ihr Anteil am Bruttoinlandprodukt ging zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 1 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

In der Entstehungsrechnung werden zur Ermittlung des Bruttoinlandprodukts der Produktionswert, die Vorleistungen, die Bruttowertschöpfung sowie die Gütersteuern und -subventionen zu Hilfe genommen. Die Bruttowertschöpfung, welche als Differenz zwischen den produzierten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert) und dem Vorleistungsgüterverbrauch (Vorleistungen) ausgewiesen wird, lag 2005 in jeweiligen Preisen bei 2.027,50 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das verarbeitende Gewerbe steht auch hier an der Spitze: 2005 wuchs die Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen mit 4,9% auf 478,01 Milliarden Euro am kräftigsten. In den übrigen Wirtschaftsbereichen fiel die Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen zwischen -19,3% (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) und 1,9% (Verkehr und Nachrichtenübermittlung) gegenüber 2004 deutlich niedriger aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 2 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

In den Jahren 2000, 2004 und 2005 erhöhte sich die Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen im verarbeitenden Gewerbe weit stärker als in der Gesamtwirtschaft, wogegen beispielsweise die Jahre 2001 bis 2003 durch ein niedrigeres Wachstum beziehungsweise sogar einen Rückgang gekennzeichnet waren. Die Veränderungsraten in Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigen jedoch nicht nur das überdurchschnittliche Wachstum in den zwei zurückliegenden Jahren, sondern auch die Teuerung bei den Erzeugerpreisen, verursacht durch den Rohstoffboom.

 

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