| Umsatz und Struktur – Schwerpunkte der Produktion Das nominale Umsatzwachstum seit 1999 bis 2005 von 121,394 Milliarden Euro auf voraussichtlich 150,166 Milliarden Euro verdankt die Branche dem Export. Die Exportquote stieg im dargestellten Zeitraum von 47,15% auf 52,57%. Das Wachstum von über 37% von 57,243 Milliarden Euro im Jahr 1999 auf 78,833 Milliarden Euro im zurückliegenden Jahr verdeutlicht dies. Die Gründe für das überdurchschnittliche Exportwachstum liegen in der außerordentlich guten strategischen Positionierung der deutschen Chemieunternehmen, welche vor allem mit ihren ausländischen Tochter- und Betriebsgesellschaften stärker als die Branche wachsen konnten. Im zurückliegenden Jahr profitierten die Chemieunternehmen von der gestiegenen Inlandsnachfrage. Der Inlandsumsatz stieg kräftig an auf 71,219 Milliarden Euro. Die diesem Kapitel vorangehende Untersuchung bei den Wirtschaftszweigen der Chemieindustrie zeigt aber auch hier ein differenziertes Bild. Sparten wie die Herstellung von chemischen Grundstoffen und Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen steigerten im Vergleich der Jahre 2004 und 2005 ihren Inlandsumsatz um 3,28% auf 31,849 Milliarden Euro und gar um 16,69% auf 16,722 Milliarden Euro. Eine gegensätzliche Entwicklung verzeichneten in den zwei zurückliegenden Jahren die Sparten Herstellung von Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsmitteln (-18,26% auf 0,389 Milliarden Euro) und Herstellung von Chemiefasern (-8,25% auf 0,751 Milliarden Euro). Die Betriebe in den neuen Bundesländern legten beim Umsatz stärker zu als in den alten Ländern. Der Branchenumsatz stieg in den neuen Ländern im Zeitraum 1999 bis 2004 nominal um +70,61% auf 9,816 Milliarden Euro und machte damit einen Anteil am Gesamtumsatz in Deutschland von 6,91% aus. Im gleichen Zeitraum wuchs der Umsatz in den alten Bundesländern lediglich um 14,41%. Diese Entwicklung ist im Gegensatz zu anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes nicht nur auf den Exportzuwachs zurückzuführen (neue Bundesländer: +127,20% auf 3,763 Milliarden Euro), sondern zeigt ihren Ursprung auch im Inlandsumsatz, der im gleichen Zeitraum 1999 bis 2004 in den neuen Ländern um +47,75% auf 6,054 Milliarden Euro zunahm. Anteil am Gesamtumsatz in % (2004, Werte gerundet) | | | | | | Über 15% | | 15 – 10% | | | | | | 9,9 – 5% | | 4,9 – 1% | | | | | | Unter 1% | | Keine Angaben / keine Betriebe |
Nordrhein-Westfalen ist in der Chemieindustrie mit einem Umsatzanteil von 33,22% tonangebend. 2004 erwirtschafteten die Betriebe der Chemie in Nordrhein-Westfalen einen Umsatz von 47,207 Milliarden Euro. Mit einem deutlichen Abstand folgen die Länder Rheinland Pfalz (14,65%, 20,820 Milliarden Euro), Hessen (12,30%, 17,480 Milliarden Euro) und Baden-Württemberg (10,11%, 14,372 Milliarden Euro). Die Länder Bremen, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen erzielten 2004 jeweils weniger als 1% des Branchenumsatzes. Von den umsatzstärksten Ländern konnte Rheinland-Pfalz mit einem Plus von 30,47% in den Jahren 1999 bis 2004 am stärksten zulegen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit +16,80% und Hessen mit lediglich 2,56%. In Baden-Württemberg ging der Umsatz im dargestellten Zeitraum leicht zurück (-0,87%). Besonders hervorzuheben sind die neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, wo das Umsatzwachstum am höchsten ausfiel. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete in den Jahren 1999 bis 2005 ein Wachstum von 309,59% auf 0,501 Milliarden Euro, Sachsen eine Zunahme von 85,81% auf 2,001 Milliarden Euro, Thüringen und Sachsen-Anhalt konnten eine Steigerung von 64,27% auf 0,952 Milliarden Euro und von 57,89% auf 4,365 Milliarden Euro verzeichnen. Die Länder mit dem höchsten Umsatzanteil sind überwiegend exportorientiert; die Quote lag 2004 zwischen 50,7% (Nordrhein-Westfalen) und 61,95% (Rheinland-Pfalz). Im Gegensatz dazu weisen die neuen Bundesländer eine stärkere Binnenorientierung auf. Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erwirtschafteten 2004 über die Hälfte ihres Umsatzes im Inland. Doch gerade Sachsen und Sachsen-Anhalt konnten in den Jahren 1999 bis 2004 den Export mit einem Plus von 159,32% und 163,71% kräftig erhöhen und holen hier in großen Schritten auf. |