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Investitionen – Konjunkturaufschwung wird sich auswirken

Das starke Umsatzwachstum zur Jahrtausendwende löste weitere Investitionen aus. Die Chemieunternehmen investierten im Jahr 2000 6,963 Milliarden Euro in neue Anlagen, neue Ausrüstungen und sonstige Anlagen sowie neue Bauten zur Erhöhung ihrer Produktionskapazitäten. Der Einbruch im 2. Halbjahr 2001, die stagnierende und rückläufige Binnenkonjunktur bis Mitte 2004 und die Restrukturierung der Geschäftsfelder brachte eine Trendwende, die sich im Verlauf der Bruttoanlageinvestitionen zeigt. Seit 2001 sind die Bruttoanlageinvestitionen rückläufig und bis auf 5,95 Milliarden Euro im Jahr 2004 gesunken. Die im 2. Halbjahr 2004 sich abzeichnende konjunkturelle Erholung in Deutschland, welche 2005 in einen Aufschwung überging, erhöhte die Investitionen im abgelaufenen Jahr nur leicht. 2005 dürften die Bruttoanlageinvestitionen bei voraussichtlich 6,15 Milliarden Euro liegen.

 

Im Zuge der Globalisierung erhöhte sich auf der einen Seite der Wettbewerbsdruck auf die Unternehmen, bot aber auf der anderen Seite gleichzeitig auch neue Möglichkeiten: Immer mehr deutsche Unternehmen engagieren sich im Ausland und beteiligen sich an ausländischen Unternehmen. Neue viel versprechende Märkte (emerging markets) werden dadurch erschlossen. Im Gegensatz zu anderen Branchen ist die Nähe zum Absatzmarkt ein ausschlaggebendes Kriterium. Längst haben die Direktinvestitionen von deutschen Chemieunternehmen im Ausland die Inländischen abgelöst und überholt. 2004 tätigten die heimischen Unternehmen im Ausland Investitionen in Höhe von knapp 44 Milliarden Euro. Während die Chemieunternehmen am Standort Deutschland in den vergangenen Jahren nur leicht wuchsen, konnten die ausländischen Tochtergesellschaften und Betriebsstätte ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen und ihren Weltmarktanteil stark ausbauen. Lag der Weltmarktanteil deutscher Chemieunternehmen mit Tochter- und Betriebsgesellschaften im Ausland 1999 noch bei 12,67%, so stieg er bis 2005 auf voraussichtlich über 13,3% an.

Trotz abnehmender Investitionen zeigt die Höhe der Nettoanlageinvestitionen, dass die Neu- beziehungsweise Ersatzinvestitionen auch im Inland wesentlich höher ausfielen als die Abschreibungen.

Der auch im Inland einsetzende konjunkturelle Aufschwung dürfte 2006 und 2007 zu höheren Investitionen führen. Grundlegend und entscheidend für das Investitionsverhalten der Chemieunternehmen am Standort Deutschland dürfte jedoch mittel- und langfristig sein, dass die strategischen Vorteile als Wissens- und Forschungsbasis erhalten bleiben und insbesondere die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen Forschung und Innovation begünstigen und fördern.

 

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