Startseite » Branchenanalysen » Chemische Industrie » Struktur » Entwicklung »

pix02

Entwicklung in den Sparten – große Unterschiede

Die zur Chemieindustrie zählenden Sparten entwickelten sich im Zeitraum 1999 bis 2005 stark unterschiedlich. Während im Branchendurchschnitt der Umsatz um 23,7% wuchs auf 150,166 Milliarden Euro und die Erzeugerpreise um 11,03% zulegten, übertraf die Sparte Herstellung von chemischen Grundstoffen mit einem Umsatzwachstum von 29,43% den Schnitt, verzeichnete aber im gleichen Zeitraum einen Anstieg der Erzeugerpreise in nahezu gleicher Höhe (+26,58%). Die am geringsten ausfallende Teuerung und den höchsten Umsatzanstieg hatte die Sparte Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen; die Erzeugerpreise blieben unverändert (+0,41%) und der Umsatz wuchs um 22,52% auf 35,825 Milliarden Euro. Beim Umsatz konnten die Sparten Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen (+11,38% auf 13,649 Milliarden Euro), Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten (+9,45% auf 10,121 Milliarden Euro) und Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln (+3,39% auf 13,204 Milliarden Euro) ebenfalls noch ein Wachstum verzeichnen. Im Gegensatz dazu blieb der Umsatz in den Sparten Herstellung von Schädlingsbekämpfungs- und Des-infektionsmitteln mit einem leichten Minus von 0,03% auf 1,082 Milliarden Euro stabil beziehungsweise sank stark wie bei den Herstellern von Chemiefasern (-17,47% auf 2,569 Milliarden Euro). Der rohölnahe Wirtschaftszweig Herstellung von chemischen Grundstoffen führt die Rangliste bei den Erzeugerpreisen an (+26,58%), gefolgt von der Sparte Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln (+5,14%). Alle anderen Sparten verzeichneten – mit Ausnahme des Wirtschaftszweigs Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen, wo die Erzeugerpreise um über 5% fielen – eine Teuerung zwischen +0,41% und +3,19%.

 

Im Branchenschnitt sank die Zahl der Beschäftigten in den Jahren 1999 bis 2004 um 6,8% auf 445.138. Mit Ausnahme der Sparte Herstellung von Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsmitteln, in der die Beschäftigtenzahl um 21,88% auf 4.992 anstieg, ging die Zahl der Beschäftigten zurück. Den kräftigsten Rückgang verzeichnete die Sparte Herstellung von Chemiefasern mit einem Minus von 31,16% auf 12.710. Mit einem deutlichen Abstand folgen die Wirtschaftszweige Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (-8,32% auf 120.678), Herstellung von chemischen Grundstoffen (-7,21% auf 167.885) und Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln (-4,72% auf 47.690). In den übrigen Sparten gingen die Beschäftigtenzahlen nur leicht zurück mit einem Minus von 0,41% auf 50.953 (Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen) und 2,52% auf 40.232 (Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten). Der Beschäftigungsabbau erfolgte in den meisten Sparten im Rahmen des Restrukturierungs- und Umstrukturierungsprogramms. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Arbeitsproduktivität je Beschäftigten, die in den Sparten Herstellung von chemischen Grundstoffen und Herstellung von Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsmitteln im Vergleich der Jahre 1999 und 2004 um 40,51% und 53,61% am stärksten gesteigert wurde. Da die Zahl der Beschäftigten im Branchen-durchschnitt auch im zurückliegenden Jahr weiter rückläufig war (-1,27%) und sich der Umsatz ebenfalls unterschiedlich entwickelte, dürfte 2005 beispielsweise in der Sparte Herstellung von Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsmitteln – der Umsatz ging um fast 50% gegenüber 2004 zurück – ein starker Beschäftigungsabbau einsetzen.

Details zum Thema

Werbung