Sicher haben Sie von Pawlows Hunden gehört? Der russische Forscher Pawlow trainierte Hunde, indem er jedes Mal, wenn sie Fleisch zu fressen bekamen, eine Glocke läutete. Nach einer Weile löste die Glocke allein sämtliche physiologischen Reaktionen aus - von der Speichel-Bildung im Mund bis zu einer Reihe von Prozessen, die damit einhergehen (so verändert sich z.B. die Zusammensetzung der Magenschleimhaut in Erwartung von Nahrung). Wir alle kennen den Prozess, auch uns läuft ja bekanntlich das „Wasser im Mund" zusammen, wenn wir den schön gedeckten Tisch oder eine gute Fotografie unseres Lieblingsgerichtes sehen. Pawlow nannte die Koppelung von unbedingten Reflexen (z.B. Speichelbildung) mit einem gelernten (bedingten) Reflex (hier die Glocke) KLASSISCHE KOND1TIONIERUNG. Sie ergibt sich quasi vollautomatisch, wann immer zwei (oder mehr) Faktoren GLEICHZEITIG auftreten. Aufgrund der neueren Gehirnforschung wissen wir, dass jede Form der Konditionierung zu sog. „bevorzugten Nervenbahnen" führt. Dies bedeutet erstens, dass eine (an-)gelernte Reaktion genauso schnell ablaufen kann wie ein angeborener Reflex, zweitens, dass sie unbewusst (vollautomatisch) abläuft, und drittens, dass sie deshalb mit dem Bewusstsein nur schwer zu verändern ist.
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