Deshalb möchte ich Ihnen vorschlagen, das Konzept hinter diesen Gedanken zuerst einmal zu testen, indem Sie ein Verhalten verändern, auf das Sie gerne „verzichten" können. Es muss eine „Kleinigkeit" sein, die Ihnen egal ist. Nur so können Sie den Punkt 5 (oben) ausschalten und den Weg der Verhaltensveränderung erfolgreich bewältigen. Sie werden alles hier Beschriebene (insbesondere das Lernplateau und das Gefühl, das neue Verhalten „fühle sich falsch" an) bewusst erleben. Später können Sie diesen Prozess dann auf Verhaltensweisen übertragen, wo es Ihnen wirklich darum geht, mit einer Gewohnheit zu brechen, weil Sie sich bewiesen haben, dass Sie dazu in der Lage sind! Sie sollen also ein spezifisches konditioniertes Verhalten auswählen und systematisch versuchen, ab heute „falsch" zu reagieren. Zum Beispiel könnten Sie lernen, den „falschen" Schuh zuerst anzuziehen oder den „falschen" Arm zuerst in Jacken- und Mantelärmel zu stecken. Wichtig ist, dass es Ihnen eigentlich „egal" ist, damit der Knackpunkt (Punkt 5, oben) bei diesem Experiment ausgeschaltet wird. Damit wird dieser Lernprozess um einiges leichter als ein „echter", bei dem Sie auf das neue Verhalten großen Wert legen. ENTSCHEIDEN Sie also, welches „kleine Detail-Verhalten" Sie für diesen Versuch auswählen wollen. Das „neue Verhalten" TRAINIEREN Sie (z.B. mehrmals täglich für einige Minuten) so lange, bis Ihre neue „falsche" Reaktion genau so spontan und schnell „auftaucht" wie Ihre frühere, alte. Wenn Sie dabei wirklich etwas über sich und Ihre Art zu lernen lernen wollen, dann führen Sie in der Zeit ein Journal (was jede/r Wissenschaftler/in macht) und halten fest: Welche Probleme tauchen auf? Welche Ängste erleben Sie, wenn Sie systematisch ein Verhalten trainieren, was sich ZUNÄCHST „falsch" anfühlt? Welche Faktoren führen zu mehr Fehlern? Zum Beispiel, wenn Sie einem anderen Menschen zeigen wollen, wie gut Sie das neue Verhalten schon „draufhaben" (der sog. Vorzeige-Effekt). Wenn Sie sich auf diese Weise einmal eindeutig bewiesen haben, dass auch Sie eine Gewohnheit verändern können, dann können Sie diesen Prozess später jederzeit durchlaufen, wenn es Ihnen wirklich darum geht, eine spezifische (An-)Gewohnheit zu „knacken", wenn Sie also wieder einmal einen bewussten Schritt in Richtung Verbesserung, Insel-Erweiterung, Lernen und Wachstum gehen wollen. Ich wünsche Ihnen viel Entdeckerfreude und Erfolg.
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