Auftragseingang und Umsatz – Binnenkonjunktur bekommt entscheidende Bedeutung Im Boomjahr 2000 stiegen Bestellungen und Aufträge kräftig an und bescherten den Unternehmen eine volle Auslastung. Der darauf folgende Rückgang verlief in den einzelnen Sparten unterschiedlich stark. Während die Hersteller von Büromaschinen bereits 2001 einen Einbruch von über 18% erlitten und in der Folge der Rückgang zwischen 3,73% (2004) und 12,01% (2001) schwankte, brachen die Bestellungen in den Sparten Herstellung von Geräten der Elektrikerzeugung und -verteilung und Rundfunk- und Nachrichtentechnik weniger stark ein. Grafik 4 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM Zur Jahrtausendwende nahmen die Bestellungen bei den Herstellern von Büromaschinen- und Datenverarbeitungsgeräten mit einem Plus von 16% zu, brachen aber – wie schon beschrieben – im Jahr 2000 und in den Folgejahren stark ein. Verantwortlich dafür waren die rückläufige Binnennachfrage, die 2001 um 15,5% abnahm sowie der noch stärker zurückgehende ausländische Auftragseingang, welcher sich sogar um 23,3% reduzierte. Ein Einbruch, der die Hersteller von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten in den Folgejahren in eine Rezession stürzte, die erst 2005 gestoppt werden konnte. 2005 legten sowohl die inländischen als auch die ausländischen Bestellungen mit 14,94% und 9,02% zu. Charakteristisch sind bei den Büromaschinen- und Datenverarbeitungsherstellenden Betrieben die saisonalen Schwankungen, die zum Jahresende jeweils ihren Höchstwert und zur Mitte des Jahres ihren Tiefstwert erreichen. Hierbei verlaufen sowohl die inländischen als auch die ausländischen Bestellungen deckungsgleich. Grafik 5 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM Nach einem Anstieg in den Jahren 1999 und 2000 (+11%) und einer Stagnation 2001 folgte ein konjunktureller Einbruch. Der Auftragseingang ging um 6,21% zurück. Im Jahr 2003 wiesen wieder steigende Bestellungen bereits daraufhin, dass die Konjunktur an Fahrt gewinnt; der Auftragseingang nahm um 4,16% zu. Blieben die ausländischen Auftragseingänge bis 2003 hinter den inländischen zurück, so scheint sich nun eine Trendwende einzustellen. Die ausländischen Bestellungen wuchsen 2004 um 6,46% und 2005 um 7,41%. Im Gegensatz dazu fiel das inländische Wachstum bei den Bestellungen mit +3,48% (2004) und +3,27% (2005) deutlich geringer aus. Die saisonal bedingten Schwankungen in der Sparte Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung fallen nicht mit der gleichen Regelmäßigkeit aus, wie in der Sparte Herstellung von Büromaschinen- und Datenverarbeitungsgeräten. Dennoch zeigt sich, dass zum Jahresende die Bestellungen meist die Spitze und im 2. Quartal ihren Tiefstwert erreichen. Charakteristisch zeigt sich im dargestellten Zeitraum, dass der ausländische Auftragseingang stärkeren Schwankungen unterliegt als der Inländische. In der Sparte Rundfunk- und Nachrichtentechnik stiegen die Bestellungen im Boomjahr 2000 ebenfalls noch einmal kräftig mit 32,98%, brachen aber im Folgejahr 2001 mit einem Minus von 19,1% stark ein. Während in den zwei vorgenannten Sparten die Aufträge in den Folgejahren weiter zurückgingen, konnte die Rundfunk- und Nachrichtentechnik ihre Bestellungen 2002 stabil halten und ab 2003 gar wieder leicht erhöhen. Die ausländischen Auftragseingänge entwickelten sich bis 2002 schwächer als der inländische Bestelleingang. Ab 2002 scheint sich auch hier eine neue Entwicklung einzustellen; die Bestellungen aus dem Ausland wuchsen kräftiger als die Inländischen: im Jahr 2002 um 6,83%, 2003 um 2,34%, 2004 um 2,52% und 2005 gar um 7,39%. Auch in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik fallen die saisonal bedingten Schwankungen nicht mit der gleichen Regelmäßigkeit und Charakteristik aus. Dennoch lässt sich sagen, dass im 3. Quartal zumeist Höchstwerte und im 2. Quartal Tiefstwerte erreicht werden. Grafik 6 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM 2006 erwarten D&B und DLM einen nochmals höheren Auftragseingang, wobei der Binnenkonjunktur die entscheidende Bedeutung zukommt. Die positiven Wachstumsprognosen in den osteuropäischen Ländern, USA, China und den südostasiatischen Schwellenländern dürften ebenfalls für einen weiter steigenden Auftragseingang sorgen. Da jedoch der Preisverfall in den Sparten Büromaschinen- und Datenverarbeitungsherstellung und in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik anhalten dürfte, geraten die in Deutschland fertigenden Betriebe weiter unter Druck. Grafik 7 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM Im Umsatzverlauf der Sparte Herstellung von Büromaschinen- und Datenverarbeitungsgeräten zeigt sich, dass die höchsten Umsätze jeweils zum Jahresende (4. Quartal) und die Tiefstwerte zur Jahresmitte (2. Quartal) erzielt werden. Im Gegensatz zur Entwicklung des Auftragseingangs im Zeitraum 2000 bis 2005 ist festzustellen, dass der nominale Umsatzrückgang aus dem Inlandsgeschäft lediglich bei 24,5% lag und beim Auslandsgeschäft bei 34,4%. Dieser Verlauf verdeutlicht die binnenkonjunkturelle Schwäche, die neben dem Preisverfall den Umsatzrückgang noch verstärkte. Grafik 8 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM In der Sparte Herstellung von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung stützte der Export die Konjunktur, wogegen der Inlandsumsatz im Vergleich der Jahre 2000 und 2002 um 4,6% zurückging. Der Export sank in diesem Vergleich lediglich um 0,5%. Wie schon beim Auftragseingang beschrieben, wuchs der Export seit 2003 kräftig mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 2,31% (2003) und 7,17% (2004). Grafik 9 D&B und DLM Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM Der Preisverfall, der schon in den 90er Jahren einsetzte und sich ab 2003 beschleunigt fortsetzte, führte in Verbindung mit der sinkenden Nachfrage im Inland und der international stärkeren Konkurrenz in der Rundfunk- und Nachrichtentechnik zu einem Umsatzrückgang in den Jahren 2001, 2002 und 2003. Der Aufschwung 2004, der durch einen erneuten Einbruch im Inlandsgeschäft gebremst wurde, war vor allem dem Export zu verdanken – dieser wuchs insbesondere im Jahr 2005 kräftig (+8,09% gegenüber 2004). Im Umsatz zeigen sich die saisonal bedingten Schwankungen deutlich: Während der Umsatz zur Jahresmitte eine Talsohle erreicht, erzielen die Unternehmen gegen Jahresende die höchsten Umsätze. Die sinkende Kapazitätsauslastung verkürzte in allen drei Sparten die Zeitspanne zwischen Auftragseingang und Auslieferung beziehungsweise dem Zeitpunkt, an dem die Bestellung umsatzwirksam wird. Die Gründe hierfür liegen jedoch nur in Teilen bei der Kapazitätsauslastung. Vielmehr zeigt die Veränderung im Leistungsspektrum auch seine Wirkung; mit der Übernahme von Zulieferer-komponenten steht die just-in-time Belieferung im Zentrum, welche unter anderem eine gewisse Standortnähe notwendig macht. |