Immer wieder hört man in der Wirtschaft den Begriff der „Messemüdigkeit“. Sicherlich gibt es im Messewesen, so wie in allen Wirtschaftszweigen „Flops“. Doch die Ursache hierfür kann aus kann mehrdimensional sein. Da Messen Spiegelbilder von Märkten sind und diese sich im Laufe der Zeit wandeln so müssen sich auch die Messen wandeln. Wo in den Anfängen des Computers beispielsweise eine Messe die komplette Thematik abdecken konnte, entstanden in den Folgejahren viele kleine Fachmessen die sich mit Spezialthemen beschäftigten. Die Aussteller auf diesen keinen Fachmessen erreichten die Besucher zielgerichteter und mit weniger Streuverlusten, was zur Folge hatte das die großen IT-Messen nicht mehr bestückt wurden. Somit wird nicht das Marketinginstrument Messe in Frage gestellt sondern vielmehr die Thematik. Als weiterer Punkt ist hier anzuführen, dass Marketing oftmals noch antizyklisch betrieben wird und Messen aufgrund der primär hohen Kosten dem Rotstift zum Opfer fallen. Doch in diesem Punkt beißt sich die Schlange in den Schwanz, den Messen sind im Vordergrund Vertriebsinstrumente und beeinflussen somit direkt die Kaufentscheidung auf oder nach der Messe. Auch sind die Probleme oft hausgemacht, denn läuft man über eine Messe so blickt man in die gelangweilten Augen der Standbesatzung, die sich auf den Feierabend nach der Messe freut und die Zeit mit einem Plausch mit Kollegen oder einer Tasse Kaffe vertreibt. Und auch hier kann nicht von einer generellen Messemüdigkeit gesprochen werden, sondern vielmehr von einem Mangel an Aufmerksamkeit für den Besucher. Es wird somit völlig unterschätzt welche Anstrengungen und Kosten ein Besucher auf sich nehmen muss um die Messe zu besuchen. Die wichtigste Aufgabe in diesem Zusammenhang ist es den Besucher für seine Anstrengungen zu belohnen und somit wieder attraktiv für den (potentiellen) Kunden zu sein. Oft wird die Frage gestellt, ob die moderne Informationstechnik in der Lage ist Messen zu ersetzen. Ganz im Gegenteil, denn die Erklärungsbedürftigkeit vieler Produkte und Dienstleistungen nimmt zu und die Angebotsvielfalt erschwert die Kaufentscheidung. Erfahrungsaustausch und persönliches Vertrauensverhältnis werden immer wichtiger. Und wo kann dies besser gepflegt werden, als auf Messen und Ausstellungen, im direkten Gespräch mit einem Geschäftspartner. |