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Zahlungsverhalten – die Bedeutung des Zahlungsverhaltens als Indikator für Ausfallrisiken steigt

 

Das Zahlungsverhalten hat mit dem neuen Insolvenzgesetz als Indikator zur Beurteilung und Einschätzung der Ausfallrisiken an Bedeutung gewonnen. Zum einen weist das Zahlungsverhalten auf die Insolvenzhäufigkeit hin und zum anderen gibt das Zahlungsverhalten in Verbindung mit dem Forderungsvolumen Aufschluss über die Höhe der Forderungen pro Insolvenz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 19 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Das Zahlungsverhalten in der Branche Maschinenbau hat sich im 3. Quartal 2004 mit einem Plus von 1,51% deutlich gebessert; immer mehr Rechnungen wurden pünktlich beziehungsweise innerhalb des Zahlungsziels bezahlt. In den darauf folgenden zwei Quartalen schwankte der Anteil der vereinbarungsgemäßen Zahlungen leicht. Seit dem 2. Quartal 2005 entwickelten sich die pünktlichen Zahlungen stabil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 20 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

Im Gegensatz zu den vereinbarungsgemäßen Zahlungen zeigte sich die Verbesserung im Zahlungsverhalten bei den langsamen Zahlungen bereits im 2. Quartal 2004. Der Anteil der Rechnungen, die mit einem Verzug bis 45 Tagen beglichen werden, sank schon in den ersten Monaten des Jahres stark; in den Monaten Januar bis Juni 2004 gingen die langsamen Zahlungen um 4,2% zurück. Ein Trend, der sich im 3. und 4. Quartal fortsetzte. Im Verlauf des Jahres 2005 blieb der Anteil der langsamen Zahlungen stabil und schwankte nur gering.

 

Die pünktlichere Zahlweise der Betriebe seit Jahresmitte 2004 kündigte den Insolvenzrückgang 2005 an; die Verbesserung im Zahlungsverhalten machte sich mit einer zeitlichen Verzögerung von zirka einem halben Jahr ebenfalls in der Insolvenzhäufigkeit bemerkbar. Besonders deutlich ist dies in den zwei zurückliegenden Jahren im Index der langsamen Zahlungen sichtbar. Während der Anteil der langsamen Zahlungen bereits am Jahresanfang 2004 einen rückläufigen Trend aufwies, machte sich diese Verbesserung bei der Zahl der insolventen Unternehmen im 3. und 4. Quartal 2004 sowie zu Beginn des Jahres 2005 bemerkbar. Die Zahl der Insolvenzen sank im gleichen Zeitraum von 139 auf 94 was einer Abnahme von über 30% entspricht. Die geringen Schwankungen im Jahresverlauf 2005 – auf einem gegenüber 2004 niedrigerem Niveau – sind auch bei Entwicklung der Zahl der Unternehmensinsolvenzen sichtbar. Dies zeigt, dass der Index der vereinbarungsgemäßen und langsamen Zahlungen ein wichtiger Indikator zur Bestimmung der zukünftigen Insolvenzhäufigkeit ist, sofern es sich um deutliche und länger andauernde Trends handelt. Im 1. Halbjahr 2006 dürfte daher die Zahl der insolventen Unternehmen stabil bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 21 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Die schleppenden Zahlungen zeigen als Abbild der Rechnungen, die mit einem Verzug von 45 bis 105 Tagen bezahlt werden, in den vergangenen zwei Jahren eine eindeutige Entwicklung; zur Jahresmitte 2004 nahm der Anteil der schleppenden Zahlungen stark ab (-8,39%) und blieb in der Folge stabil.

 

Der Index der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen (Zielüberschreitung über 105 Tage, Mahnbescheide, eidesstattliche Versicherungen und Insolvenzverfahren) zeigt eine deutlich höhere Volatilität als der Index der schleppenden Zahlungen. Nach einem leichten Anstieg im 2. Quartal 2004 ging der Anteil der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen im 3. Quartal kräftig zurück (-2,45%) und blieb im 4. Quartal unverändert. Zu Jahresbeginn zeigte sich eine nochmalige Verbesserung
(-2,00%), welche jedoch saisonal bedingt war. 2005 wies der Index der ernsten Beanstandungen keine wesentlichen Veränderungen auf. Lediglich die leichte Abnahme zum Jahresende mit einem Minus von 1,69% gegenüber dem Vorquartal ist zu erwähnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 22 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Zwischen dem Index der ernsten Beanstandungen und dem Verlauf der Insolvenzforderungen besteht eine erkennbare Korrelation. Die Aussagekraft des Indikators ernste Beanstandungen wird lediglich dadurch eingeschränkt, dass dieser nur die zahlenmäßige Entwicklung der Rechnungen wiedergibt, jedoch zur Höhe der Forderungen keine Angaben macht. Grundlegende Trends kristallisieren sich dennoch heraus; die Abnahme der Insolvenzforderungen 2005 gegenüber dem Vorjahr zeigt sich im niedrigeren Niveau der Trendlinie, welche sich im Vergleich zum Jahr 2004 nach unten verschob.

 

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