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Zahlungsverhalten – die Bedeutung des Zahlungsverhaltens als Indikator für Ausfallrisiken steigt

 

Das Zahlungsverhalten hat mit dem neuen Insolvenzgesetz als Indikator zur Beurteilung und Einschätzung der Ausfallrisiken an Bedeutung gewonnen. Zum einen weist das Zahlungsverhalten auf die Insolvenzhäufigkeit hin und zum anderen gibt das Zahlungsverhalten in Verbindung mit dem Forderungsvolumen Aufschluss über die Höhe der Forderungen pro Insolvenz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 17 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Nachdem sich das Zahlungsverhalten im Verlags- und Druckgewerbe seit April 2004 bis im 3. Quartal stark verbesserte (+1,8%), nahmen die pünktlichen Zahlungen zum Jahresende mit einem Minus von 2,06% merklich ab. In den ersten zwei Quartalen des zurückliegenden Jahres blieb der Anteil der vereinbarungsgemäßen Zahlungen stabil. Nach einer leichten Verbesserung im 3. Quartal 2005 haben die Zahlungen innerhalb Ziel mit 0,7% zum Jahresende wieder abgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 18 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

Eine nahezu identische Entwicklung wie bei den Zahlungen innerhalb Ziel zeigt sich auch beim Anteil der Rechnungen, die mit einem Verzug bis 45 Tagen beglichen werden: Der Zahlungsverzug hat wieder deutlich zugenommen. Der Rückgang der langsamen Zahlungen setzte – wie schon bei den Zahlungen innerhalb Ziel – im 2. und 3. Quartal des Jahres 2004 mit -2,9% ein und stieg in der Folge wieder an. 2005 entwickelte sich der Anteil der Rechnungen, die langsam bezahlt werden, stabil. Zum Jahresende 2005 könnte sich eine leichte Erholung abzeichnen. Der Index der langsamen Zahlungen ist im 4. Quartal 2005 um 0,3% gesunken.

 

Die pünktlichere Zahlweise im 2. und 3. Quartal des Jahres 2004 kündigte zunächst einen Rückgang der Insolvenzen an, der sich in der zweiten Jahreshälfte auch einstellte. Dass dies kein dauerhafter Trend sein wird, zeigten der im 3. und 4. Quartal abnehmende Index der vereinbarungsgemäßen und der zunehmende Index der langsamen Zahlungen. Die Zahl der insolventen Unternehmen stieg in den ersten zwei Quartalen des abgelaufenen Jahres um 11,31% und 7,37% an. 2005 deuten die pünktlichen und langsamen Zahlungen ein mögliches Ende der weiterhin hohen Insolvenzahlen an; der Anteil der vereinbarungsgemäßen Zahlungen stieg in den ersten drei Quartalen laufend leicht an und die langsamen Zahlungen zeigen, wenngleich weniger ausgeprägt, einen leicht sinkenden Trend. Dies schlug sich im 2. Halbjahr 2005 auch bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen nieder. Sie sanken im 2. Halbjahr auf 98 (3. Quartal) und voraussichtlich 93 (4. Quartal) und blieben damit um 4,5% unter dem 2. Halbjahr 2004. Dies zeigt, dass der Index der vereinbarungsgemäßen und langsamen Zahlungen ein wichtiger Indikator zur Bestimmung der zukünftigen Insolvenzhäufigkeit ist, sofern es sich um deutliche und länger andauernde Trends handelt; ein Indikator, der sich mit einer zeitlichen Verzögerung von zirka drei bis sechs Monaten auch in den Insolvenzzahlen niederschlägt. Im 1. Halbjahr 2006 dürfte daher die Zahl der insolventen Unternehmen unverändert bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 19 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

In den zwei zurückliegenden Jahren sind die schleppenden Zahlungen als Abbild des Anteils der Rechnungen, die mit einem Verzug von 45 bis 105 Tagen beglichen werden, durch ein stetiges Auf und Ab gekennzeichnet. Im 2. und 3. Quartal 2004 nahmen die schleppenden Zahlungen ab, stiegen in der Folge wieder an (+4,54%), bewegten sich im 2. und 3. Quartal 2005 auf niedrigerem Niveau und legten zum Jahresende noch einmal zu (+3,67%).

 

Der Anteil der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen (Zielüberschreitung über 105 Tage, Mahnbescheide, eidesstattliche Versicherungen und Insolvenzverfahren) hat zum Jahresende 2004 mit einem Plus von 14,18% stark zugenommen. Im 1. Halbjahr 2005 blieb der Index der ernsten Beanstandungen unverändert. Während im 3. Quartal des zurückliegenden Jahres ein kurzzeitiger Rückgang zu erkennen war, erhöhte sich im letzten Quartal der Anteil der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen wieder stark (+10,15%).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 20 D&B und DLM

Quellen: Statistisches Bundesamt, D&B und DLM

 

 

Zwischen dem Index der ernsten Beanstandungen und dem Verlauf der Insolvenzforderungen besteht eine erkennbare Korrelation. Die Aussagekraft des Indikators ernste Beanstandungen wird lediglich dadurch eingeschränkt, dass dieser nur die zahlenmäßige Entwicklung der Rechnungen wiedergibt, jedoch zur Höhe der Forderungen keine Angaben macht. Grundlegende Trends kristallisieren sich dennoch heraus; die Zunahme der Insolvenzforderungen 2005 gegenüber dem Vorjahr zeigt sich im vergleichsweise höheren Niveau der Trendlinie.

 

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