Kabel-Boykott der Privatsender unzulässig Geschrieben am Donnerstag, 25. August 2005 von Administrator - Unterscheidung zwischen analoger und digitaler Programmverbreitung ohne Grundlage
- Tarifordnung der VG Media klammert digitale Verbreitung aus
- öffentliches Interesse an der effizienten Nutzung der Kabelkapazitäten
- Rüttger Keienburg: „Digitaler Fortschritt darf von RTL und ProSiebenSat.1 beim Kabel nicht ausgebremst werden“


Berlin, den 25. August 2005 – Die großen Privatsender ProSiebenSat.1 und RTL haben kein Recht, dem Bürger den digitalen Empfang ihrer digitalen Programme im Kabel vorzuenthalten. Darauf weist der Deutsche Kabelverband aus Anlass der sich seit über einem Jahr ergebnislos zwischen den Kabelnetzbetreibern und den großen privaten Sendergruppen hinziehenden Verhandlungen hin. RTL und ProSiebenSat.1 blockieren den digitalen Empfang ihrer Programme im Kabel mit dem Scheinargument des Eigentumsrechts an ihrem Sendesignal, da sie im digitalen Kabel einer größeren Sendervielfalt und damit mehr Wettbewerb ausgesetzt sind. Die Kabelnetzbetreiber wollen dagegen im Interesse der Endkunden die analog verbreiteten Programme parallel auch im digitalen Kabel abbilden: Was analog empfangbar sein muß, darf digital nicht blockiert werden. Der Deutsche Kabelverband soll nun die digitale „Free-TV“ Einspeisung der analog vorgeschriebenen Sender entsprechend der medienrechtlichen Richtlinien im Interesse des Zuschauers prüfen.
Die Weigerung der privaten Programmveranstalter, sich mit der Frage der digitalen Weiterverbreitung ihrer Programme im Kabel zu beschäftigen, spiegelt sich auch in der Tarifordnung der Rechteverwertungsgesellschaft VG Media wieder. Diese regelt ausschließlich Fragen der analogen Einspeisung und klammert die digitale Verbreitung aus.

Rüttger Keienburg, Präsident des Deutschen Kabelverbands erläutert: „Das Kabel ist für die Sender mit Abstand die günstigste Verbreitungsform, während sie über Satellit und Terrestrik ein Vielfaches der Kosten pro Haushalt aufbringen müssen. Zudem bieten die Kabelnetzbetreiber gegenüber den anonymen Verbreitungswegen Satellit und Terrestrik den einmaligen Vorteil der Adressierbarkeit des Zuschauers. Die großen Sendergruppen versuchen, ihre Vormachtstellung in der wichtigsten Medien-Infrastruktur Kabel zu sichern, in dem sie deren Digitalisierung einfach boykottieren. Der digitale Fortschritt kann jedoch nicht für die Einzelinteressen von RTL und ProSiebenSat.1 eigens aus dem Kabel ausgeklammert werden. Die Kabelnetzbetreiber können ihre Netze nicht durch einzelne mächtige Sender kaputtblockieren lassen und werden andere Optionen nutzen, falls die Verhandlungen nur für die Verlängerung der bisherigen Hinhaltetaktik mißbraucht werden.“



Der Deutsche Kabelverband verweist bei seiner Argumentation auf das öffentliche Interesse an einer effizienten Nutzung der im Kabel vorhandenen Kapazitäten für eine umfassende Programmvielfalt im Sinne der gesetzlich verbrieften Medien- und Informationsfreiheit des Bürgers.

Vor diesem Hintergrund erinnert der Deutsche Kabelverband die großen privaten Sendergruppen an ihre Verantwortung für die Innovationsfähigkeit Deutschlands. Rüttger Keienburg: „Die beiden Fernsehkonzerne nehmen für die Sicherung ihrer Vormachtstellung in Kauf, dass die Medienfreiheit des Bürgers und der Medien- und Industriestandort Deutschland insgesamt Schaden nimmt. Dieses Beispiel wirft ein ungutes Licht auf die Strukturen und Machtkonstellationen in der deutschen Medienwirtschaft, die Innovation und Fortschritt aus kurzfristigen Überlegungen ausbremsen. Die Kabelnetzbetreiber werden den Boykott nicht länger hinnehmen.“


Weitere Informationen sowie Pressefotos zum Download finden Sie unter www.deutscherkabelverband.de.

Über den Deutschen Kabelverband

Der Deutsche Kabelverband ist die markt- und medienpolitische Plattform der Kabelnetzbetreiber, die aus den ehemaligen Regionalnetzen der Deutschen Telekom AG hervorgegangen sind. Seine Mitglieder bilden mit über 17 Millionen versorgten Haushalten die nach dem Telefonnetz zweitgrößte Medien-Infrastruktur in Deutschland. Seit seiner Gründung im Februar 2003 koordiniert und vertritt der Deutsche Kabelverband die Interessen der Kabelnetzbetreiber gegenüber Politik und Industrie, Programmbetreibern, Standardisierungsgremien und den Verbänden seiner Marktpartner. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der modernen und vielfältigen bundesweiten Medienversorgung und ein leistungsfähiger Medienstandort Deutschland sind das Kernziel des Deutschen Kabelverbands. Sitz des Deutschen Kabelverbands ist Berlin. Geschäftsführer ist Dr. Ralf Heublein. Als Präsident des Deutschen Kabelverbands sitzt Rüttger Keienburg dem fünfköpfigen Vorstandsgremium vor. Vizepräsident ist Reiner Dienlin (ish).


Deutscher Kabelverband e.V.
Dr. Ralf Heublein
Dircksenstr. 49
10178 Berlin

Telefon: 030 / 2463-2040
Telefax: 030 / 2463-9780
E-Mail: r.heublein@deutscherkabelverband.de

Pressekontakt:

Susbauer PR
Stefan Susbauer / Julia Meise
Theodor-Heuss-Ring 36
50668 Köln

Telefon: 0221 / 120 123
Telefax: 0221 / 120 122
E-Mail: s.susbauer@susbauer.de
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