METHODIK DER ARBEIT <br> Die Thematik dieser Arbeit besteht darin, die Methoden der Geldwäsche, insbesondere mithilfe der derivativen Finanzinstrumente, zu zeigen und die von den Aufsichtsbehörden getroffenen Gegenmaßnahmen im Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen zu analysieren. Der Gegenstand der Untersuchung ist eng mit den weit reichenden Problemfeldern der Organisierten Kriminalität und der Wirtschaftskriminalität verknüpft. <p> Ein Zusammenhang zwischen diesen Bereichen besteht nicht nur dahingehend, dass die Täter ihre Gelder auf illegalem Weg durch kriminelle Aktivitäten erworben haben, sondern auch darin, dass in beiden Fällen der Bedarf besteht, Geld zu waschen. Gleichzeitig stellt der Vorgang der Geldwäsche für die Strafverfolgungsbehörden einen Anknüpfungspunkt dar, den Tätern auf die Spur zu kommen. <p> Der Geldwäschevorgang ist ein Prozess, in dem die Täter in Erscheinung treten müssen und dadurch verwundbar werden. Die Verfolgung der Spur einer Finanztransaktion im Rahmen eines illegalen Geldwäschevorgangs ist ein Erfolg versprechender Ansatz sowohl zur Bekämpfung der Kriminalität, als auch zur Bekämpfung des Terrorismus. <p> Im ersten Kapitel dieser Arbeit geht es um eine empirische Bestandsaufnahme der Dimensionen von Wirtschaftskriminalität und Organisierter Kriminalität in der Bundesrepublik Deutschland. Des Weiteren soll deutlich gemacht werden, dass diese zwei Bereiche nicht starr voneinander getrennt sind, sondern sich überschneiden, gegenseitig ergänzen und oftmals stark miteinander verzahnt sind. <p> Auf dieser Grundlage beschäftigt sich das zweite Kapitel mit den verschiedenen Geldwäschetechniken. Hierbei geht es nicht mehr nur um Geldwäsche als kriminellen Tatbestand. Vielmehr wird Geldwäsche als ein komplexer Prozess betrachtet, der unter Rückgriff auf besondere Techniken das Ziel verfolgt, sowohl der Öffentlichkeit nicht aufzufallen als auch den Polizeibehörden die Strafverfolgung zu erschweren. Verschiedene Methoden der Geldwäsche werden skizziert, um zu zeigen, mit welcher Beweglichkeit und Pfiffigkeit die Täter verschiedene Instrumente zur Geldwäsche nutzen. Eine dieser raffinierten Mittel sind Derivatgeschäfte. <p>
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Funktionsweise und den Eigenschaften derivativer Finanzinstrumente. Dabei wird auf die Grunderscheinungsformen der Derivate – Options, Futures und Swaps – eingegangen, um verständlich zu machen und deutlich herauszuarbeiten, wie ein Derivat zur Geldwäsche genutzt werden kann. Um einen möglichst vollständigen Überblick über das Geschäft mit Derivaten zu geben, beschreibt das vierte Kapitel die Formen des Derivatehandels in Deutschland. Es wird über die Entwicklung der Handelsorte in Deutschland berichtet und die Geschäftsabwicklung an der European Exchange (Eurex) und im außerbörslichen Handel (Over-the-Counter) erläutert. <p> Der fünfte Teil baut eine Brücke zwischen den letzen drei Kapiteln und zeigt anhand von Beispielen, wie Derivate zur Geldwäsche missbraucht werden können. Außerdem wird ein weiteres Feld, nämlich die Hedge Funds, unter die Lupe genommen. Das ist ein noch weitgehend unbekannter Bereich in Deutschland, indem sich eigene Tücken für Investoren verbergen. <p> Des Weiteren befasst sich das sechste Kapitel mit Behörden und Stellen, die für die Geldwäschebekämpfung zuständig sind. Es werden die Schwerpunkte ihrer Arbeit und die von ihnen getroffenen Maßnahmen im Bereich der Geldwäschebekämpfung beschrieben. Das siebte Kapitel beschäftigt sich mit den gesetzlichen Vorschriften, die zur Geldwäschebekämpfung erlassen wurden. Dabei wird der Akzent auf die letzten Änderungen in den gesetzlichen Regelungen gelegt, so dass die Arbeit den Stand der Gesetze zum 01.01.2004 wiedergibt. Dieser Teil behandelt die gesetzlichen Neuregelungen und ihre Auswirkung auf den Bekämpfungsverlauf der Geldwäsche und zeigt Schwachstellen und Mängel, die vom Gesetzgeber noch zu beseitigen sind. In der Kritik soll sichtbar gemacht werden, dass die Geldwäsche- und Strafgesetze oft zu kurz greifen und in der Praxis nur mangelhafte Wirkung zeigen. |