1.1 Problemstellung <br>
Fu�ball ist unangefochten der Sport mit dem gr��ten Zuschauerpotenzial in Deutschland, sowohl in den Stadien als auch in Form von Medienereignissen. Im Zuge des gesteigerten Interesses sowie fortschreitender Kommerzialisierung, hat sich vor allem die Bundesliga zu einem Milliardengesch�ft entwickelt und sieht sich dabei als Teil der Unterhaltungsbranche. Die Spiele sind demzufolge keine reinen Sportveranstaltungen, sondern dar�ber hinaus inszenierte Ereignisse mit Showcharakter, denen Woche f�r Woche hunderttausende von Anh�ngern in zum Teil hochmodernen Auff�hrungsst�tten beiwohnen. <p>
Die Zuschauer kommen dabei nicht nur aus dem lokalen Umfeld der Klubs, sondern reisen auch aus entfernten Regionen zu den Spielen an. Wenn diese Besucher Ausgaben am Vereinsstandort t�tigen, entstehen f�r die jeweiligen Kommunen positive wirtschaftliche Effekte. Im Rahmen der volks-wirtschaftlichen Terminologie werden (Dienst-)Leistungen in Form von Unterhaltung exportiert und im Gegenzug Einkommensstr�me in die Region gelenkt.
Das zentrale Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, diese �konomischen Effekte am Beispiel des Hamburger Sportvereins mittels empirischer Untersuchung zu quantifizieren. Zuvor sind die thematischen Schnittstellen in einen entsprechenden theoretischen Bezugsrahmen einzuordnen. Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Trends und tourismuswirtschaftlicher Aspekte, soll das Massenph�nomen Bundesligafu�ball dabei im Kontext sogenannter Events beleuchtet werden. <p>
1.2 Aufbau der Arbeit <br>
Ausgangspunkt der grundlegenden Ausf�hrungen des Kapitels 2 sind die gesellschaftlichen Voraussetzungen der oft zitierten Eventkultur in Deutschland. In diesem Zusammenhang beschr�nken sich die �berlegungen auf das Ph�nomen Freizeit und die Entwicklung hin zu einer vermeintlichen Erlebnisgesellschaft. Da sich die Studie auf sogenannte Eventtouristen und deren Kaufkraft bezieht, erscheint es au�erdem notwendig, auf wesentliche wirtschaftliche Aspekte und Quantifizierungsprobleme des Tourismus einzugehen.
Der schon mehrmals angedeutete Eventbegriff steht im Mittelpunkt des folgenden Abschnitts (Kapitel 3). Nach einer Begriffsbestimmung und Klassifikation, wird die touristische Bedeutung von Events herausgestellt sowie eine Typologisierung der Eventtouristen vorgenommen. Die folgenden Betrachtungen konzentrieren sich auf Sport-Events und die Einordnung der Fu�ball-Bundesliga. <p> Kapitel 4 beschreibt die �konomische Bedeutung von Sport-Events zun�chst im Kontext allgemeiner Auswirkungen sportlicher Gro�veranstaltungen. Anschlie�end werden die wirtschaftlichen Effekte systematisiert und verschiedene Bewertungsmodelle vorgestellt, wobei auch hier ein Quantifizierungsproblem deutlich wird. Im weiteren Verlauf richtet sich der Fokus auf die regionalwirtschaftlichen Effekte von Fu�ball-Bundesligaspielen.
Die Vermarktung der Fu�ball-Bundesliga ist Kern des Kapitels 5. Hier wird der Frage nachgegangen, wie es zum derzeitigen Fu�ball-Boom kam und wie die �konomischen Mechanismen funktionieren; dazu werden wirtschaftliche Eckdaten pr�sentiert. Im Anschluss wird anhand soziodemographischer und psychographischer Merkmale der typische Fu�ball-Konsument skizziert. Abschlie�end zeigt der Blick in die Zukunft die neue Generation von Fu�ballstadien, die als sogenannte Erlebnisparks dem gesellschaftlichen Trend entsprechen sollen. <p> Die Darstellung des Hamburger SV (ebenfalls Kapitel 5) beginnt mit einem Abriss seiner sportlichen Erfolgsstory. Dabei werden bestimmte Pers�nlichkeiten genannt, die dem Verein im Laufe seiner Geschichte eine unverwechselbare Identit�t gaben und ihn nachhaltig zu einem Imagetr�ger der Stadt Hamburg gemacht haben. Die Betrachtung der �konomischen Aspekte richtet sich zun�chst auf die allgemeinen Zw�nge im Profifu�ball und setzt sich kritisch mit dem aktuellen Vermarktungskonzept des Vereins auseinander. Anschlie�end sollen die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen die derzeitige Situation reflektieren. Die Existenz einer Markenanalyse des Klubs, auf die nachfolgend eingegangen wird, zeigt die zunehmende Marketingorientierung im Fu�ballmanagement. Zus�tzliche Vermarktungspotenziale im neuen Stadion und �konomische Wirkungen in Hamburg (in Anlehnung an Kapitel 4), schlie�en die Ausf�hrungen zum HSV ab. <p> Im empirischen Teil der Arbeit in Kapitel 6 wird zun�chst das Forschungsziel (Quantifizierung des Ausgabeverhaltens touristisch relevanter Stadionbesucher bei Bundesligaspielen des HSV) und seine Operationalisierung beschrieben. Anschlie�end werden die Untersuchungsanlage, ihre organisatorische Umsetzung und restriktive Begleitumst�nde des Projekts vorgestellt. Die Pr�sentation der Ergebnisse zeigt abschlie�end den durchschnittlichen Betrag, den die Touristen im Rahmen des Events ausgaben. <p> Auf Basis dieser Ausgabenerhebung und mit Hilfe sogenannter Wertsch�pfungssch�tzungen, wird schlie�lich die wirtschaftliche Bedeutung der Bundesligaspiele des HSV f�r die Stadt Hamburg herausgestellt (Kapitel 7).
In der Schlussbetrachtung werden die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit noch einmal zusammenfassend reflektiert. |