1. Mit dieser Arbeit ueber die "Technologie- und Gruenderzentren in Nordrhein-Westfalen" wird ein Thema aufgegriffen, dass sowohl in den Bereich de Wirtschafts- und Strukturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen, wie auch in den Bereich der Kommunalpolitik gehoert. Mit ca. sechzig Gruender- und Technologiezentren hat NRW den dichtesten Besatz an Einrichtungen zur Existenzgruendungsfoerderung und zum Technologietransfer in Deutschland. Damit ist in der Bundesrepublik eine beachtliche Infrastruktur geschaffen worden, die jedoch wegen der recht hohen Investitions- und Folgekosten, wie auch wegen der immer wieder in Frage gestellten Kostenwirksamkeit ihrer Aktivitaeten recht haeufig in die polemische politische Diskussion geraten ist. <p> Die umfangreiche Literatur zu diesem Thema ist von einem Mangel an von neutraler Seite erhobenen Daten gepraegt. Sie stammt zumeist von politisch/administrativer Seite, die diese Einrichtungen finanziert, oder von den Vereinigungen und Organisationen der Technologiezentren selbst, die beide unter einem nicht unerheblichem politischen Legitimationsdruck stehen. Diesem Mangel will die Arbeit begegnen. <p> 2. Dazu setzt sich die Untersuchung zunaechst auf der Basis der erfassten Literatur und weiterer Quellen aus dem politisch/ administrativen Raum mit der Konzeption der Technologie- und Gruenderzentren sowie mit Ursachen und Zielen sowie der Entwicklung der Technologiepolitik in NRW auseinander. <p> 3. Ausgehend von diesem Problemstand werden dann die Ziele der Untersuchung mit Hilfe einer schriftlichen Befragung bei den nordrhein-westfaelischen TGZ formuliert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, inwieweit die TGZ ihren selbstgestellten Anspruechen einer Orientierung an Leitbranchen oder Schwerpunkten im Bereich neuer Technologiefelder gerecht geworden sind. <p> 4. Aufgrund der Anzahl der untersuchten Einzelfaelle wird auf komplexere statistische Auswertungsmethoden verzichtet und stattdessen einfachere Haeufigkeitsverteilungen, Kreuztabellen und Grafiken zur Darstellung der Ergebnisse benutzt. Die Arbeit ist daher im wesentlichen empirisch-deskriptiv angelegt; methodischer Ansatz, Fragestellungen und die erforderlichen Hinweise zur Durchfuehrung der Untersuchung werden dokumentiert und belegt. <p> 5. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Zentren den ihnen gesetzten politischen Zielen wie auch den selbstgesteckten Anspruch im Bereich der Technologiefoerderung und der Gruenderfoerderung nur in sehr unvollkommenem Umfang nachkommen und dass sich der Grad der Zielerreichung im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verschlechtert hat. Damit werden im wesentlichen Ergebnisse einer juengeren Studie bestaetigt, die vom NRW-Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, und nach der der Anteil technikorientierter Unternehmen in den nordrhein-westfaelischen TGZ zwischen 1986 und 1996 von 73 % auf 47 % gesunken ist. <p> 6. Im Anschluss setzt sich die Arbeit mit den Ursachen dieser Entwicklung auseinander und zaehlt eine Reihe von Problembereichen und Loesungsvorschlaegen auf, die von den Befragten aufgezeigt wurden. Da die jeweils oertliche Situation, die fachliche Ausrichtung, die Groesse und das Umfeld der Zentren sehr unterschiedlich ist, gibt es naturgemaess nicht nur einen Loesungsvorschlag fuer die vorher angefuehrten Probleme. In vielen Faellen hat zudem politisches Prestigedenken sowie die Notwendigkeit, unter dem Druck des Arbeitsmarktes sichtbare Zeichen zur Wirtschaftsfoerderung zu setzen, haeufig verhindert, dass von unabhaengiger Seite durchgefuehrte Marktuntersuchungen zu einer besseren Positionierung einzelner TGZ oder auch zu einem Ansiedlungsverzicht bestimmter Zentren fuehren konnten. <p> 7. Am Ende der Arbeit steht die Schlussfolgerung, dass die Bedeutung der TGZ als Zentren lokaler Existenzgruenderfoerderung gegenueber dem aus landespolitischer Sicht uebergeordnetem Aspekt der Technologiefoerderung auf Dauer bei weitem ueberwie |