I Einleitung <br> In den vergangenen 20 Jahren erfuhren die internationalen Finanzmärkte sowohl in Bezug auf die gehandelte Volumina, aber vor allem die Vielfalt und Komplexität der gehandelten Finanzinstrumente betreffend, ein bemerkenswertes Wachstum. Diese Entwicklung ist vor allem bedingt durch die Globalisierung des Wettbewerbs, die Internationalisierung der Absatz- und Beschaffungsmärkte sowie durch ihre Deregulierung, in deren Folge die Volatilitäten von Zinsniveaus, Aktien- und Devisenkursen stiegen. <p> In einem derartigen wirtschaftlichen Umfeld hängt der Erfolg der unternehmerischen Tätigkeit auch von einem erfolgreichen Management finanzieller Risiken ab, wobei dabei im Mittelpunkt vor allem Derivate oder derivative Finanzinstrumente stehen. Die beiden Begriffe werden im Folgenden synonym verwendet. Durch ihren Einsatz lassen sich die Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie aus der Anlage- und Finanzierungspolitik effizient steuern. Spektakuläre Unternehmenskrisen in der Vergangenheit, die auf den Einsatz solcher Finanzinstrumente zurückzuführen waren, belegen aber auch eindrucksvoll, dass sich derivative Finanzinstrumente neben dem Einsatz als Instrumente des finanziellen Risikomanagements, sich andererseits aber auch genau so gut für die Schaffung neuer Risikopotentiale eignen. Dies hat dazu geführt, dass mit dem Begriff „Derivate“ bei vielen Menschen negative Assoziationen verbunden sind. <p>
Die vorliegende Arbeit soll anschaulich und in praktischer Weise zeigen, dass Derivate insbesondere bei der Abgrenzung und Umverteilung von Risiken wertvolle Dienste leisten können, jedoch auch das Gefahrenpotenzial von zu Spekulationszwecken abgeschlossenen Derivaten verdeutlichen. <p>
Der erste allgemeine Teil dieser Ausarbeitung hat zum Ziel, die verschiedenen Systematisierungsmöglichkeiten derivativer Finanzinstrumente umfassend aufzuzeigen. Außerdem werden die Motive sowie die Risiken, die mit dem Abschluss solcher Geschäfte auftreten können, ausführlich dargestellt. |