Schon immer suchten Menschen Antwort auf die Fragen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Die kritische Bewertung des eigenen Lebens oder der Umweltbeziehungen ist ein wesentliches Kennzeichen der menschlichen Freiheit und Individualität. Eine kurze Erklärung der Begrifflichkeiten wird im Kapitel 2.1 vorgenommen. Daran anschließend, gehe ich in den folgenden Abschnitten des 2. Kapitels auf die Bereiche ein, in denen Sinndefizit auftritt. <p> Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt sich jeder Mensch in seinem Leben, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Kultur. Niemand stellt sich diese Frage ständig, aber in besonderen Situationen. Welche das sind und wie der Mensch sich gegenüber der auftretenden Sinnfrage nun verhält, ist der Inhalt des zweiten Abschnitts (2.2). <p> Es ist vom Charakter und Entwicklungsstand der Gesellschaft, in der wir leben, abhängig, welche Entwicklungsmöglichkeiten sowie ideellen Maßstäbe und Wertvorstellungen uns gegeben sind. Der Mensch als soziales Wesen ist bei der Sinnfindung auf die Gesellschaft verwiesen, denn niemand kann den Sinn isoliert für sich alleine finden. Deshalb werde ich im dritten Abschnitt (2.3) eine Analyse der Gesellschaft vornehmen, da Sinnsuche unter den Bedingungen der heutigen Gesellschaft stattfindet. <p> Die Frage nach dem Wozu des Lebens findet oft Antwort im Verweis auf Werte, die wiederum dem gesellschaftlichen Wandel unterliegen. Auf die Problematik des Wertewandels werde ich dann im folgenden vierten Abschnitt (2.4) eingehen. <p> Im 3. Kapitel werde ich Sinnantworten aus zwei Grundbereichen der Gesellschaft andeuten: dem der Weltanschauungen (konkret traditionelle und neue Religionen) und dem der Arbeit. Mein Hauptaugenmerk richte ich dabei auf die Sekten, da sie ein neues Element auf dem "Sinnmarkt" darstellen und ich mich mit dieser Problematik am intensivsten beschäftigt habe. <p> Die Frage nach dem Sinn des Lebens mündet irgendwann in die Frage nach einem Gesamtsinn. Religiös gebundene Menschen und die Institution Kirche sehen diesen durch Gott gegeben. Doch wer glaubt heute noch an Gott? Weltweit gehören Gott, Religion, Glaube und Kirche zu den umstrittensten Themen der Menschheit. Diese Problematik ist der Inhalt des ersten Abschnitts (3.1).<br> Warum boomen Sekten in der heutigen Zeit und warum sprechen Menschen darauf an? Die soziale Erklärung für die Chance der Sekten ist vielleicht im fehlenden Selbstbewußtsein und der zunehmenden Individualisierung zu sehen. Die dahinter stehenden Fragen sind gesellschaftsrelevant und mit ihnen werde ich mich im zweiten Abschnitt (3.2) beschäftigen, um Gefährdungspotentiale zu benennen, aber auch Chancen, welche die Religionsvielfalt bietet, aufzuzeigen. <p> Im dritten Abschnitt (3.3) wird es darum gehen, daß sich für einen Teil der Menschen durch Arbeit eine Antwort auf die Sinnfrage ergibt. Sie leben, um zu arbeiten, um etwas Nützliches zu tun, für die Laufbahn, Karriere und den beruflichen Erfolg. Gerade dann wirft die zunehmende Arbeitslosigkeit Menschen aus der Bahn und ihnen stellt sich die Sinnfrage ganz neu. Dabei spielt die Gesellschaft, in der wir heute leben, eine wichtige Rolle, da sie sich ganz wesentlich über Arbeit definiert. Arbeit zu haben oder nicht - das bestimmt in sehr erheblichem Maße unsere Position in dieser Gesellschaft. <p> Abschließend werde ich im ersten Abschnitt meines 4. Kapitels (4.1) auf die Aufgaben der Pädagogik eingehen, die ihr zukommen, um Menschen, insbesondere Jugendliche, auf die veränderten gesellschaftlichen Strukturen vorzubereiten. Die Änderungen der Einstellungen, Verhaltensweisen und Probleme erfordern neue pädagogische Konzepte. <p> Zwei mögliche Konzepte sehe ich in der Logotherapie von Viktor E. Frankl (4.2) und dem Neurolinguistischen Programmieren (4.3), auch wenn sie aus der Psychologie stammen. Insbesondere die Logotherapie kann einen großen Beitrag zur Sinnfindung jedes einzelnen Menschen leisten. Zudem bin ich der Ansicht, daß sie als eine mögliche und wichtige Therapieform nach einem Sektenausstieg angewandt werden kann. |