Das der Einführung folgende Kapitel 2 dieser Arbeit behandelt die fundamentalen Grundlagen zur Thematik "Produktinnovation". Neben einigen begrifflichen Definitionen wird zunächst die Produktentwicklung in den allgemeineren Rahmen der Produktpolitik eingeordnet. <p> Anschließend geht es insbesondere darum, den Innovationsprozeß zu konzeptualisieren, also die grundlegenden Phasen des Prozesses zu identifizieren. Nach einer Darstellung der kritischen Erfolgsfaktoren der Produktinnovation erfolgt eine kurze Einführung in die Grundlagen der Organisation der Produktinnovation.<br> Aufbauend auf diesen Grundlagen versucht Kapitel 3, spezielle Instrumente und Methoden zur Optimierung des Innovationsprozesses zu systematisieren. Hierbei lassen sich die dargestellten Methoden verschiedenen Gruppen zuordnen, je nachdem, ob sie sich auf einzelne Prozeßphasen, die Schnittstellen zwischen diesen Phasen oder den Prozeß als Ganzes beziehen. In diesem Kapitel werden nicht nur jüngere Ansätze dargestellt, sondern auch traditionelle Konzepte, die auch in der aktuellen Unternehmenspraxis noch Anwendung finden und deren Beschreibung für eine Einordnung der neueren Konzepte erforderlich ist. Es findet hier auch vereinzelt eine kritische Betrachtung der Instrumente im Sinne von praktischen Anwendungsproblemen und Einsatzhäufigkeiten in der Praxis statt.<br> In Kapitel 3 ist bereits ein wesentlicher Bestandteil der im Titel dieser Arbeit verankerten kritischen Beurteilung der dargestellten Ansätze zu sehen. Die überwiegende Mehrzahl der Forschungsbeiträge zur Produktinnovation behandelt konkrete Spezialaspekte der Thematik, ohne eine exakte Einordnung des jeweiligen Beitrages in die Gesamtproblematik vorzunehmen und ohne allgemeinere Theoriegebäude zu berücksichtigen. Durch die vorgenommene dreiteilige Gliederung des Kapitels 3 und die Zuordnung der vielen, gänzlich unterschiedlichen Ansätze zur Optimierung von Innovationsprozessen zu einem der drei Unterpunkte wird bereits eine grobe Klassifizierung sowie eine Einordnung der Ansätze in einen allgemeineren theoretischen Kontext vorgenommen.<br> Im Anschluß an die bisher überwiegend deskriptiven und explikativen Darstellungen wird in Kapitel 4 eine wertende Beurteilung einiger ausgewählter Ansätze vorge-nommen. Hier werden verschiedene neuere und traditionelle Ansätze miteinander verglichen, um den tatsächlichen Neuheitsgehalt der vermeintlich neuen Konzepte herauszustellen. Darüber hinaus erfolgt eine explizite Einbettung der Ansätze in allgemeinere theoretische Konstrukte. Aufgrund des stark ausgeprägten Projekt- und Prozeßcharakters der Innovation bietet sich hier eine Analyse vor dem Hintergrund allgemeinerer Ansätze der Organisationstheorie, speziell der Trennung von Aufbau- und Ablauforganisation nach Nordsieck (1934), an. Weiterhin werden allgemeine Ansätze zur Projektorganisation und zum Schnittstellenmanagement dargestellt und mit den entsprechenden neueren, speziell innovationsbezogenen Ansätzen verglichen.<br> Kapitel 5 beschreibt eine empirische Querschnittsbeobachtung der Produktinnovation in einigen ausgewählten Unternehmen. Ohne Anspruch auf Repräsentativität dient diese empirische Analyse dazu, den Stellenwert der Produktentwicklung innerhalb der unternehmerischen Praxis sowie die Anwendungshäufigkeiten spezieller Verfahren und Instrumente innerhalb des Entwicklungsprozesses zu ermitteln. Besonderes Gewicht wird auf eine Darstellung von Praxiserfahrungen im Umgang mit diesen Instrumenten gelegt.<br> Kapitel 6 enthält eine kurze Zusammenführung der Ergebnisse aus dem theoretischen und dem empirischen Teil dieser Arbeit und zieht hieraus ein kurzes Fazit. Weiterhin werden einige Anregungen für die weitere Forschung gegeben.<br> Prinzipiell stellt diese Arbeit eine marketingorientierte Betrachtung der Innovation dar. Daher werden konsequenterweise die zahlreichen technisch orientierten und produktionsbezogenen Ansätze und Instrumente zur Optimierung des Innovations-prozesses, wie etwa das Concurrent Engineering oder das Design for Assembly/ Manufacturability (vgl. hierzu Whitney 1988 sowie Tatikonda 1994), hier nicht behandelt.<br> Das Aktionsfeld "Produktinnovation" ist durch aktuelle Novellierungen des Umweltrechts, speziell durch das Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes - kurz "Kreislaufwirtschaftsgesetz (KWG)" genannt - im Oktober 1996 umfassenden zusätzlichen Koordinationsanforderungen unterworfen. Hierbei geht es jedoch in erster Linie um eine verstärkte Integration verschiedener Prozeßphasen und Unternehmensfunktionen. Da diese allgemeinen Aspekte in dieser Arbeit angesprochen werden, erscheint eine gesonderte Darstellung der umweltrechtlichen Perspektive dieser Thematik nicht erforderlich. Eine ausführliche Behandlung der Problematik findet sich bei Wagner/Matten (1995, S. 45 ff.). <p> Ein weiterer Aspekt, auf den im Rahmen dieser Arbeit nicht gesondert eingegangen wird, ist die zunehmende Unterstützung des Innovationsprozesses durch Informationstechnologie. Zwar bietet dieser Bereich erhebliches Potential zur Prozeßoptimierung, jedoch würde eine umfassende Behandlung dieser Thematik den Rahmen und die fachliche Ausrichtung dieser Arbeit bei weitem übersteigen. Für eine Einführung in dieses Themengebiet sei der Leser auf Wedekind (1988) verwiesen. |