Computer sind doof.' Es ist immer wieder erstaunlich welch' befreiende Wirkung dieser kleine Satz bei Kindern, Jugendlichen und bei Erwachsenen hat. Die gesamte Last und der Druck, daß sie anscheinend mit dem Computer nicht umgehen können, fällt sichtlich von ihnen ab. <p> Die Arbeit mit dem Computer beginnt wieder Spaß zu machen, die Erleichterung und die Freude ist ihnen anzusehen. Wird in einer Unterhaltung das Thema »digitale Medien« angesprochen, fällt sofort der häufig viel zu große Respekt vor dem Computer auf. Er scheint für einige Menschen eine Art Unfehlbarkeit zu besitzen, welche diesem Gerät auf keinen Fall zukommt. Schwierigkeiten im Umgang mit dieser Technik werden dabei als eigene Unzulänglichkeit ausgemacht. Der Computer scheint durch seine mathematische Logik über jeden Zweifel erhaben. Gleichzeitig sieht sich der Benutzer immer umfangreicheren und komplizierteren Programmen gegenüber, was häufig zu einer weiteren Überbewertung der Technik führt. Diese Tendenz ist ebenso in der gegenwärtigen Diskussion um Multimedia festzustellen. <p> Insbesondere mit dem bereits schon wieder abebbenden Internetboom werden übertriebene Hoffnungen geschürt und dem Computer geradezu übermenschliche Fähigkeiten zugesprochen. Nicht nur die Bildung soll mit multimedialer Technik revolutioniert werden, sogar der Mensch und seine Fähigkeiten bleiben dabei unbeachtet. Er wird zum reinen Bediener und Konsumenten degradiert. Die digitalen Medien und vor allem der Computer avancierten zu Vorboten einer neuen Gesellschaftsform. <p> Technikorientierte Großprojekte wurden werbewirksam in Szene gesetzt, Erfolge blieben aus. Es fehlte nicht nur an der technischen Grundausstattung, sondern vor allem an ausgebildeten Multiplikatoren sowie der Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeit anvisierter Zielgruppen. Ein Mißverhältnis, daß durch einen unerschütterlichen Glauben an die Technik entstanden ist. Die digitalen Technologien sind allein ihrer Neuheit wegen interessant, und nicht zuletzt lassen sie sich werbeträchtig für Politik und Wirtschaft in Szene setzen. Multimedia-Messen und Konferenzen schießen wie Pilze aus dem Boden, jeder gibt sich trendbestimmend. Doch was bleibt übrig vom Mythos Multimedia nach einer kritischen Betrachtung? <p> Tatsache ist, daß gerade im Kontext von Internet und Multimedia sich der Computer zu einem weit verbreiteten Spiel-, Unterhaltungs- und Arbeitsgerät entwickelt hat. Darüber hinaus übernimmt der Computer auch zunehmend Funktionen bisheriger Medienformen. So ist er aus vielen Bereichen oft nicht mehr wegzudenken. Der Computer integriert unterschiedlichste Medien auf einer Plattform und ermöglicht ganz neue Aktivitäten. <p> Doch nur weil neue Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten bestehen, müssen sie noch nicht als sinnvoll und benutzenswert angesehen werden. Dies ergibt sich erst aus den Interessen und der Lebenswelt der einzelnen Zielgruppen und Menschen. Dabei basiert der sinnvolle Einsatz von digitalen Medien auf der Medienkompetenz des Einzelnen, nicht auf Versprechungen seitens Werbung und Politik. Medienpädagogische Projekte können nur dann gelingen, wenn die Menschen aktiv mitmachen dürfen. Medienarbeit benötigt zwar technische Kenntnisse, Mittelpunkt aber müssen die Themen und Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen sein. <p> Darüber hinaus muß eine demokratische Gesellschaft es allen Mitgliedern ermöglichen, Zugang zu neuen Kommunikationstechnologien zu bekommen und medienkompetent damit umzugehen. Dies wird zwar in werbeträchtigen Versprechen immer wieder gebetsmühlenhaft zugesagt, Konzepte zur Realisierung aber fehlen. Die vorliegende Arbeit klärt die wesentlichen Begriffe aus der gegenwärtigen, medienpädagogischen und öffentlich geführten Diskussion. <p> Schwerpunkt ist dabei der vielzitierte Begriff Multimedia. Daneben kommt das Verhältnis zwischen Mensch und Computer zur Sprache. Mit der Zielformulierung einer zu entwickelnden Medienkompetenz und auf der Basis einer menschenorientierten Medienpädagogik wird die Gesamtkonzeption Abenteuer Multimedia dargestellt. <p> Alle technischen Fachbegriffe und die Ausdrücke aus der Internetkultur, welche im Verlauf vorliegender Arbeit notwendig und unumgänglich sind, werden ausführlich im Glossar erklärt. Dabei legte ich Wert auf leicht verständliche und dennoch sachlich richtige Beschreibungen. Dieses Glossar wird zukünftig im Internet präsentiert und Anfängern dazu dienen, sich schneller zurecht zu finden. |