Mit dem Steuersenkungsgesetz wird ab 2001 das Vollanrechnungsverfahren durch das sogenannte Halbeinkünfteverfahren ersetzt. Beim Halbeinkünfteverfahren unterliegen zukünftig Gewinne einer Kapitalgesellschaft, unabhängig davon, ob sie ausgeschüttet oder thesauriert werden, einer einheitlichen definitiven 25%igen Körperschaftsteuer. <p>
Zur Berechnung der Unternehmenswerte mit Hilfe des sogenannten Ertragswertverfahrens oder Discounted Cash-flow-Verfahren werden die zu erwartenden Überschüsse eines Unternehmens auf einen vorher festgelegten Bewertungsstichtag diskontiert. Bei der Bestimmung der Unternehmenswerte sehen die jüngst vom IDW überarbeiteten Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertung (IDW S 1, Stand: 28.06.2000) eine Berücksichtigung der ertragssteuerlichen Einflüsse sowohl auf Ebene des Unternehmens als auch auf Ebene der Unternehmenseigner zwingend vor. <p>
Da nach Abschaffung des Anrechnungsverfahrens die Körperschaftsteuer neben der Gewerbeertragsteuer einen weiteren definitiven Kostenaspekt auf Unternehmensebene bildet, stellt sich die Frage, welche Auswirkung die Unternehmenssteuerreform und insbesondere das Halbeinkünfteverfahren auf die Unternehmensbewertung hat.
Im Rahmen meiner Diplomarbeit werden die zu erwartenden Einflüsse des Steuersenkungsgesetztes auf die Unternehmensbewertung anhand einer Fallstudie dargestellt und erläutert . Dabei soll die Berechnung der Unternehmenswerte nach Steuerreform sowohl nach der Netto- als auch nach der APV-Methode, einer Bruttomethode der Discounted Cash-flow-Verfahren durchgeführt werden.
Aufbauend auf einer mehrjährigen Planbilanz einer Beispiels-Aktiengesellschaft mit folgenden Prämissen innerhalb der Beispiele <br>
1. konstante Kapitalstruktur <br>
2. autonome Finanzierung <br>
· Vollausschüttung <br>
· typisierter Einkommensteuersatz von 35% <br>
· Unternehmen ohne steuerlichen Verlustvortrag <br>
werden die durchgeführten Berechnungen in einer der Diplomarbeit auf Diskette hinzugefügten Excel-Tabelle dargestellt. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden diese Prämissen teilweise umgewandelt und die dadurch entstehenden Veränderungen untersucht.
So erfolgt etwa auf der Ebene der Unternehmenseigner die Berechnung zunächst mit dem vom IDW vorgegebene typisierte Einkommensteuersatz von 35 %, insbesondere im Hinblick auf die geplante Absenkung der Einkommensteuersätze wird anschließend die Veränderung bei Anwendung eines geringeren typisierenden Steuersatzes vorgestellt. <p>
Anhand des beigefügten Zahlenbeispiels wird infolgedessen analysiert, welche grundlegenden Parameter der Berechnungsverfahren im Zusammenhang mit der Steuerreform einen ausschlaggebenden Einfluss auf den Unternehmenswert haben. Im weiteren Teil der Untersuchung erfolgt eine Abänderung des Zahlenbeispiels dahingehend, dass von einem steuerlichen Verlustvortrag im Unternehmen ausgegangen wird. Körperschaftsteuerliche Verlustvorträge wirken im Rahmen der Unternehmenswertberechnung werterhöhend, wenn ansonsten mit Körperschaftsteuer belastete nun aber steuerfreie Thesaurierungen vorgenommen werden. Bezogen auf die Steuer liegt dann keine wirtschaftliche Belastung mehr vor, sie mindern nicht den bei der Unternehmenswertfindung maßgeblichen Erfolg. Welche Änderungen sich dadurch auf den Unternehmenswert insbesondere im Vergleich vor und nach Steuerreform ergeben, wird vom Zahlenbeispiel abstrahiert analysiert. <p>
In einer abschließenden thesenförmigen Zusammenfassung werden noch mal die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse der Arbeit wiedergegeben. Die in der Arbeit entwickel-ten Auswirkungen der Reform auf die Unternehmensbewertung werden in numerischer Abfolge dargestellt um so dem Leser einen komprimierten Überblick über die gezogenen Schlussfolgerungen zu verschaffen. |
