Unternehmenskommunikation erreicht einen immer höheren Stellenwert, viele Unternehmen bauen ihre Unternehmenskommunikation weiter aus. <p> Dabei wurde der Kommunikation nach außen bisher ein weitaus höherer Stellenwert eingeräumt als der Kommunikation nach innen. Diese schien nur nötig bei extremen Problemen und Krisen innerhalb des Unternehmens und wurde dabei meist überschätzt, da hier keine langfristigen Entwicklungen abgewartet und geplant wurden, sondern interne Kommunikation als sofortiges Heilmittel missverstanden wurde. Diese Bewertung der internen Kommunikation hat sich in jüngerer Zeit allerdings gründlich gewandelt. Interne Kommunikation wurde als Mittel erkannt, vorhandene betriebliche Ressourcen besser zu nutzen und Mitarbeiter enger in einen kommunikativen Ablauf einzubinden. <p> Ein Unternehmen stellt im hohen Maß ein Nachrichtenverarbeitungssystem dar, und nur ein effektiver Umlauf von Informationen garantiert eine effektive und ausgelastete Produktion. Interne Unternehmenskommunikation verteilt dabei das vorhandene Know-how des Unternehmens an die Stellen, die es benötigen (vgl. Herbst 1999, S. 9). Neben dieser Ebene der Kommunikation im Unternehmen steht die Ebene der inoffiziellen Kommunikationskanäle. Hier dient Kommunikation dem Austausch zwischen Mitgliedern verschiedener Arbeitsgruppen. Während die offiziellen Kanäle des Unternehmens dem für die Produktion oder Tätigkeit nötigen Informationsfluss bewerkstelligen, dient Kommunikation auf der Ebene zwischen einzelnen Beschäftigten und Gruppen von Mitarbeitern auch anderen Zwecken. <p> Diese können zum Beispiel im Bereich sozialer Interaktion liegen, da Kommunikation auf die Einschätzung des Arbeitsklimas und die Zufriedenheit mit der gegebenen Situation Einfluss nimmt. Ein positives Arbeitsklima bedingt dabei eine höhere Motivation der Mitarbeiter und eine vergrößerte Produktivität. Auf diesen Aspekt konzentriert sich denn auch das Interesse der vorliegenden Arbeit. <p> Hier wird die interne Unternehmenskommunikation aus Sicht verschiedener Arbeitsgruppen untersucht, ein bislang von der Forschung vernachlässigter Bereich. Diese Arbeitsgruppen besitzen Kommunikationsnetze, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Neben persönlichen Verhaltensmustern können das die verschiedenen im Unternehmen anzutreffenden Kommunikationskanäle sein, aber auch bestimmte Interaktionsformen der Vorgesetzten und deren Führungsstile. Hierin liegt ein weiterer wichtiger Bestandteil der vorliegenden Arbeit: Welche Führungsstile sind innerhalb des Unternehmens anzutreffen, wie werden sie durch die Arbeitsgruppen bewertet und welchen Einfluss üben sie auf die Kommunikationsnetze der Arbeitsgruppen aus? <br> Des weiteren sollen die Funktionsweisen dieser Kommunikationsnetze aufgedeckt und analysiert werden. |