Seit einiger Zeit gehört in den hochentwickelten Ländern der Erde die Erhaltung der natürlichen Umwelt zu den wichtigsten Anliegen. Dabei ist das Umweltproblem in den hochindustrialisierten Ländern eines der größten Probleme, wenn nicht das größte Problem überhaupt. "Die Verhinderung einer Umweltkatastrophe ist eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit je stand und erfordert die internationale Mobilisierung der Kräfte." <p> Der Erde droht die Vernichtung durch den Menschen. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (U-NEP=United Nations Environmetal Programm ) in seinem Bericht über die vergangenen zwanzig Jahre, der im Mai 1992 in Genf vorgelegt wurde.<br>Beim Schritt ins 21. Jahrhundert stellt die Verknüpfung von Ökonomie und Ökologie eine der gewaltigsten Zukunftsaufgaben dar, die heute schon angepackt werden muß. Dabei ist es wichtig, die inzwischen schon zum Schlagwort gewordene notwendige nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development) weiter beizubehalten und mit Leben zu erfüllen.<br>Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Gemeinschaft (EG) im Jahre 1993 die EG-Öko-Audit-Verordnung (EGÖAV) verabschiedet. Damit wird beabsichtigt, die Umweltschutzmaßnahmen der gewerblichen Wirtschaft dauerhaft zu verbessern. Die Verordnung orientiert sich an den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung und setzt nicht mehr, wie in den meisten europäischen Staaten bisher üblich, auf "command and control" durch die Anwendung ordnungsrechtlicher Instrumente. Vielmehr soll durch Schaffung von Anreizen mehr eigenverantwortliches Handeln in den Unternehmen gefördert werden.<br>Durch die Darstellung der ökologischen und ökonomischen Bedeutung der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) im Hauptteil der Arbeit soll aufgezeigt werden, warum es so wichtig ist gerade diese für das Öko-Audit-System zu gewinnen. Es wird auf die mittelstandstypischen Engpaßfaktoren, aber auch auf die Stärken eingegangen und die daraus resultierenden Chancen und Risiken bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems diskutiert. Ebenfalls Erwähnung findet dabei das ökologische "Schwergewicht", welches die KMU sein könnten, wenn sie durch Mitarbeiterbeteiligung zu einem Umweltschutzverhalten im Sinne der EGÖAV kommen würden.<br>Weiterhin soll die theoretische Begründung, Entwicklung und die systematische praktische Umsetzung der EGÖAV unter Berücksichtigung der gemeinschaftsrechtlichen Gesetzgebung in dieser Arbeit beleuchtet werden. Es soll aufgezeigt werden, wie mit Hilfe des Instruments der EGÖAV die scheinbar unüberwindlichen Gegensätze zwischen Ökonomie und Ökologie, die sich für unsere natürliche Umwelt tagtäglich negativ auswirken, überwunden werden können. Es soll ebenfalls dargestellt werden, wie die Unternehmen durch ein offensives Umweltmanagement im Sinne der EGÖAV - wirksame Maßnahmen zum Umweltschutz ergreifen können.<br>Zunächst wird ein Überblick über die EGÖAV mit der Idee des sustainable development's gegeben. Schritte zur Zertifizierung nach der EGÖAV werden im einzelnen kurz geschildert und im Anschluß daran die positiven Aspekte für ein teilnehmendes Unternehmen.<br>Der wichtigste Bestandteil in kleinen und mittelständischen Unternehmen ,die Mitarbeiter, wurde bisher eher mangelhaftes Interesse von Forschung und Entwicklung entgegengebracht. In dieser Arbeit soll versucht werden, die zentrale Bedeutung der Mitarbeiterbeteiligung bei der Implementierung eines Umweltmanagementsystems herauszustellen. Letztlich folgt die Arbeit der These, daß eine erfolgreiche Umweltpolitik ohne die Partizipation und Hilfe der Mitarbeiter, nicht verwirklicht werden kann, oder anders formuliert: "Das umweltbewußte Unternehmen steht und fällt mit der Motivation und dem Engagement seiner Mitarbeiter". Es soll dargestellt werden, welches die Voraussetzungen einer erfolgreichen Mitarbeiterbeteiligung sind. Dabei sollen die zentralen Bereiche benannt und ihre Möglichkeiten beschrieben werden. Es wird aufgezeigt, wie die Mitarbeiter entsprechend der EGÖAV informiert, motiviert und qualifiziert werden müssen und wie sie durch die Schaffung einer verhaltensorientierten Unternehmenskultur für den betrieblichen Umweltschutz gewonnen werden können.<br>Auf den Punkt bringt dies das folgende Zitat von Rudolf Lauff: "Würden sich sämtliche Bäckereien und Brauereien in Deutschland verpflichten, nur noch Rohstoffe aus ökologischem Anbau zu verwenden, dann führte dies zu einer ökologischen Revolution in der Landwirtschaft, die alle Umweltschutzbemühungen der Großindustrie in den Schatten stellt."<br>Zum Schluß soll noch ein Ausblick auf auftretende Wettbewerbsstreitigkeiten und Wettbewerbsverzerrungen in Rahmen der Erreichung eines gemeinsamen europäischen Marktes und ein kurzer Abriß über die entstehenden Kosten gegeben werden. |